Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Deutschland
Laut Statistischem Bundesamt betrug die wöchentliche Arbeitszeit aller Erwerbstätigen im Jahr 2023 im Durchschnitt 34,3 Stunden. Diese Zahl betrachtet alle Beschäftigen, also sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitkräfte. Schaut man sich die Zahlen getrennt für beide Gruppen an, haben Vollzeiterwerbstätige in Deutschland im Jahr 2023 im Durchschnitt 40,2 Stunden pro Woche gearbeitet und Teilzeitbeschäftigte 20,8 Stunden.
Quelle: Statistisches Bundesamt
2022 arbeiteten die Erwerbstätigen zwischen 20 und 64 Jahren insgesamt 35,5 Stunden pro Woche. Dabei besteht eine Differenz von knapp zwei Stunden zwischen Männern (41,1 Stunden) und Frauen mit 39,3. Auffällig ist, dass besonders ältere Menschen länger arbeiten. Nicht überraschend ist, dass die Berufsgruppe der Selbstständigen am häufigsten mehr als 48 Stunden arbeitet (38,6 Prozent der Selbstständigen). Besonders Selbstständige mit Beschäftigten arbeiten viel: 48,2 Prozent von ihnen mehr als 48 Stunden pro Woche.
„Überlang“ nennt das Statistische Bundesamt die Arbeitszeit über 48 Stunden und richtet sich dabei nach internationalen Konventionen. Das Amt schreibt: „Zu lange Arbeitszeiten können belastend sein, da nicht genügend Zeit für das Privatleben zur Verfügung steht.“ Für eine gute Arbeitsatmosphäre ist es notwendig, dass die Arbeitnehmer zufrieden sind. Geregelte Arbeitszeiten tragen dazu bei, wohingegen Überstunden die Gesundheit beeinträchtigen und Stress am Arbeitsplatz fördern.
Gender Time Gap: Unterschied in der Arbeitszeit zwischen Männern und Frauen
Der Gender Time Gap zeigt an, dass Männer im Durchschnitt mehr Stunden pro Woche arbeiten als Frauen. 1991 betrug dieser Unterschied 6,8 Stunden, stieg 2005 auf 9,9 Stunden an und sank 2022 wieder auf 7,7 Stunden. Nach einem Höchststand um 2005 hat sich der Gender Time Gap also wieder etwas verringert, bleibt aber weiterhin bestehen.
2022 arbeiteten Frauen pro Woche also deutlich weniger Stunden als Männer. Während erwerbstätige Männer durchschnittlich 38,3 Stunden wöchentlich tätig waren, lag die reguläre Wochenarbeitszeit von Frauen bei 30,6 Stunden.
Hier lässt sich zusätzlich ein Unterschied zwischen Ost und West machen. In Westdeutschland arbeiteten Männer 2022 im Schnitt 38,3 Stunden und Frauen 29,9 Stunden pro Woche. Der Gender Time Gap liegt bei 8,4 Stunden. In Ostdeutschlande arbeiteten Männer 2022 38,3 Stunden und Frauen 33,7 Stunden pro Woche. Der Gender Time Gap ist hier deutlich geringer mit 4,6 Stunden.
Quelle: WSI
Wöchentliche Arbeitszeit bei teilweiser Erwerbsminderungsrente
Erhält ein Arbeitnehmer teilweise Erwerbsminderungsrente, darf die tägliche Arbeitszeit im Jahr 2025 sechs Stunden nicht überschreiten. Das bedeutet bei einer 5-Tage-Woche, dass die Wochenarbeitszeit unter 30 Stunden bleiben muss.
Quelle: Deutsche Rentenversicherung
Wöchentliche Arbeitszeit bei Schwerbehinderten
Schwerbehinderte Menschen dürfen nach § 124 SGB IX Mehrarbeit, also mehr als 8 Stunden täglich, ablehnen.