Stress am Arbeitsplatz: Ursachen und Maßnahmen

Die Digitalisierung macht das Arbeitsleben schneller. E-Mails kommen in wenigen Sekunden an, Handys führen zu ständiger Erreichbarkeit und zahllose PC-Programme führen gleichzeitig viele verschiedene Prozesse aus. Der Mensch ist in seiner Entwicklung viel langsamer. Die Anforderungen im Berufsleben haben eine Auswirkung auf die Gesundheit der Arbeitnehmer.

Mitarbeiter versinkt in Stress am Arbeitsplatz
Stress schädigt die Gesundheit nachhaltig.

Stress am Arbeitsplatz kann im schlimmsten Fall zu ernsten Erkrankungen führen. Das führt zu Personalausfall und damit verbundenen Kosten für den Arbeitgeber. Es lohnt sich also für beide Seiten, Anspannungen zu reduzieren und das Stressmanagement anzugehen. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer kommen täglich mit Stressfaktoren in Berührung. Hält die Anspannung bei der Arbeit über einen längeren Zeitraum an, sind negative Auswirkungen vorprogrammiert. Entspannung und Stressmanagement haben oberste Priorität.

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Definition: Stress am Arbeitsplatz

Stress am Arbeitsplatz bezeichnet die körperliche und psychische Belastung, die durch Anforderungen und Herausforderungen im Arbeitsumfeld entsteht. Er tritt auf, wenn die Erwartungen und Aufgaben die individuellen Ressourcen, Fähigkeiten oder Bewältigungsmöglichkeiten der Mitarbeitenden übersteigen. Typische Auslöser sind Überlastung, Zeitdruck, Unsicherheit, Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten sowie mangelnde Unterstützung.

Während Stress kurzfristig eine natürliche Reaktion auf Veränderungen und Herausforderungen darstellt, wird er problematisch, wenn er chronisch wird. Langfristiger und unkontrollierter Stress kann sich negativ auf die physische und psychische Gesundheit, das Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit auswirken und zu Erkrankungen wie Burn-out führen.

Häufigkeit von Stress am Arbeitsplatz

Ein großer Teil der Beschäftigten in Deutschland fühlt sich gestresst. Laut Umfragen des Deutschen Gewerkschaftsbundes geben etwa die Hälfte der Mitarbeitenden an, unter Druck durch Vorgesetzte, Kollegen oder ihre Aufgaben zu stehen. Dies führt häufig dazu, dass Pausenzeiten nicht eingehalten werden. Viele haben Angst, den steigenden Anforderungen bis zur Rente nicht gewachsen zu sein.

Studien zeigen, dass knapp zwei Drittel der Menschen in Deutschland (64 Prozent) mindestens manchmal gestresst sind, wobei für 26 Prozent Stress ein häufiges Problem darstellt. Der Hauptauslöser für Stress ist laut der TK-Studie von 2021 die Arbeit.

Quellen:
TK-Stressstudie von 2021
Studie Deutscher Gewerkschaftsbund von 2024
 

Die 15 größten Faktoren und Ursachen für Stress am Arbeitsplatz

Eine hohe psychische Belastung kann im Job verschiedene Ursachen haben. Häufig wirken die Faktoren für Stress am Arbeitsplatz zusammen und verstärken sich gegenseitig. Dabei geht es um die Arbeit und die Aufgaben, aber auch um das Arbeitsklima und die Rahmenbedingungen. Die folgenden Punkte spielen eine große Rolle bei Stress im Job:
 

Faktoren für Stress am Arbeitsplatz
Stress hat viele verschiedene Auslöser

1. Zu viel Arbeit

Wer seine Aufgaben nicht erledigt und immer neue dazu bekommt, ist schnell gestresst. Der Gedanke, Erwartungen nicht zu erfüllen, stört die Konzentration und somit die Effizienz.

2. Zu viel Arbeit und zu wenig Personal

Oft sind die Personal-Ressourcen im Unternehmen knapp. Dennoch müssen die verfügbaren Mitarbeiter die Arbeit erledigen, für die es aber normalerweise mehr Personal benötigt. Dies führt dazu, dass die Mitarbeiter die Arbeit nicht schaffen und zu stark belastet sind.

3. Zu viele Überstunden

Sie resultieren aus zu viel Arbeit und verlängern die Zeit, in der sich Arbeitnehmer konzentrieren. Schon durch wenige Überstunden kann im Job Stress entstehen. Das Gehirn ist begrenzt leistungs- und aufnahmefähig.

4. Keine Prioritäten

Ohne Prioritäten können Mitarbeiter nicht einschätzen, welche Aufgaben weniger wichtig sind. Das führt dazu, dass sie alle Aufgaben schnellstmöglich bewältigen wollen.

5. Störungen

Bei anhaltenden Unterbrechungen benötigen wichtige Aufgaben mehr Zeit. Die Konzentration wird unterbrochen und die Aufgaben erscheinen langwieriger, als sie tatsächlich sind.

6. Kein Workflow

Fehlt ein festgelegter Ablauf, verbrauchen Angestellte für Aufgaben jedes Mal mehr Zeit als nötig. Dadurch geraten sie unter Zeitdruck und unter Stress am Arbeitsplatz.

7. Multitasking

Viele Aufgaben gleichzeitig verringern die Konzentration für eine Sache. Es stellt sich das Gefühl ein, mit einer bestimmten Aufgabe niemals fertig zu werden.

8. Keine Freiheiten

Arbeitnehmer fühlen sich nicht jeden Tag und auch nicht jede Stunde gleich. Können sie nicht entscheiden, welche Aufgabe ihnen gerade liegt, führt das zu Demotivation und Blockaden.

9. Kein Feedback

Ohne Rückmeldungen können Angestellte ihre Arbeit nicht einschätzen. Ungewissheit verfolgt sie nicht nur auf der Arbeit, sondern auch zu Hause. Stress im Job wird zu allgemeiner Angespanntheit.

10. Keine Anerkennung

Wer etwas gut macht, verdient Bestätigung. Dadurch erhöhen sich das Zugehörigkeitsgefühl und die Einsatzbereitschaft.

11. Angespannte Arbeitsatmosphäre

Leistungsdruck und negative Gefühle fördern Stress am Arbeitsplatz. Dadurch können sich Versagensängste einstellen.

12. Schlechte Kollegenverhältnisse

Ohne Rückhalt durch Kollegen und kleine Kaffeekränzchen fühlen sich Arbeitnehmer isoliert. Wer allein kämpft, kann seine negativen Gefühle nicht teilen.

13. Gestörte Rahmenbedingungen

Auch Lärm, mangelhafte Büroeinrichtung und ein ständig ausfallender Kopierer führen zu Belastungsproblemen. Sie halten die Mitarbeiter von ihren Aufgaben ab.

14. Weite Anfahrtswege

Schon der Weg zum Job ist ein Faktor für einen stressigen Arbeitsplatz. Wer sich über Verkehr oder Verspätungen der Bahn aufregt, kommt bereits genervt an.

15. Fehlender Ausgleich

In der Freizeit erholen sich Arbeitnehmer. Müssen sie sich Sorgen machen, werden ständig angerufen oder haben Schwierigkeiten, ein Familienleben zu führen, bedingt das Angespanntheit. 

Was sind die Folgen für Mitarbeiter von Stress am Arbeitsplatz?

Die Faktoren wirken gemeinsam. Fühlbare Beschwerden stellen sich ein, wenn Druck über einen längeren Zeitraum auf einen Arbeitnehmer wirkt. Die Folgen sind nicht unbedingt direkt erkennbar und schleichen sich über einen Zeitraum ein. Sie erscheinen oft wie vorübergehende Launen oder schlechte Tage und nicht wie Stress durch die Arbeit. Es handelt sich um:

Konzentrationsstörungen
Sorgen, Ängste und andere negative Gefühle lenken von der Arbeit ab. Absprachen und Vorgaben werden vergessen und es passieren leichter Fehler.

Blockaden und Blackouts
Stress am Arbeitsplatz führt zu Phasen, in denen Arbeitnehmer nicht nachdenken können. Probleme lassen sich einfach nicht lösen und Ideen wollen nicht kommen.

Negative Gefühle
Druck löst, je nach Menschentyp, unterschiedliche Gefühle aus. Es stellen sich Wut, Gereiztheit, Nervosität oder Panik ein. Jeder reagiert unterschiedlich, aber niemand positiv. Diese Gefühle beeinflussen die Qualität der Arbeit und das Klima im Unternehmen.

Stress im Job hat nicht nur Auswirkungen auf das Gemüt und die Produktivität, sondern auch direkt auf den Körper. Ernsthafte Erkrankungen, physisch wie psychisch, können entstehen.

  • Herz- und Kreislaufbeschwerden
  • Permanente Müdigkeit
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Körperliche Ventile wie Zähneknirschen und Wippen mit dem Fuß
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Schlafstörungen
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Tinnitus
  • Depressionen
  • Burn-Out

(Quelle: Studie der Techniker Krankenkasse)

Durch den individuellen Umgang mit Stress sind die einzelnen Auswirkungen bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Negative Erfahrungen in der Vergangenheit verstärken den Prozess. Manche Arbeitnehmer sind durch temporären Druck eher angespornt. Bei andauerndem Stress am Arbeitsplatz aber leiden Mitarbeiter und Aufgaben darunter. Der Körper baut Stresshormone nicht mehr ab und befindet sich ununterbrochen in einer Ausnahmesituation.

Woran erkennen Sie als Arbeitgeber gestresste Mitarbeiter?

Oft erscheinen kleine Wehwehchen wie lästige Launen. Sie können aber auf Stress am Arbeitsplatz hindeuten, wenn sie gehäuft vorkommen.

Gefühlsschwankungen

Begegnet Ihnen ein Angestellter an ein und demselben Tag mit unterschiedlichen Gefühlen, kann Überbelastung der Auslöser sein. Eventuell kommt der Mitarbeiter nicht mit seinen Aufgaben voran oder er hat viele neue bekommen.

Ja-Sager

Es ist schön, wenn Ihre Mitarbeiter jede Aufgabe ohne Zögern annehmen. Unter Umständen resigniert derjenige jedoch wegen zu stressiger Arbeit. Wer sich vor einem Berg an Arbeit sieht, für den kommt es auf eine Aufgabe mehr nicht an.

Überstunden

Einsatz ist schön und gut. Ist der Arbeitsaufwand temporär hoch, ist das kein Problem. Macht ein Arbeitnehmer immer Überstunden, hat er zu viele Aufgaben.

Fingertrommeln und Fußwippen

Manche Menschen können aus Gewohnheit oder Aktivität nicht stillsitzen. Ständige Bewegung von Füßen oder Fingern kann auch das Ventil für Belastung sein.

Häufige Krankheiten

Ein geschwächtes Immunsystem muss nicht angeboren sein. Es entwickelt sich auch durch einen Arbeitsplatz mit viel Stress und führt zur Anfälligkeit für Infektionen.

Unaufmerksamkeit

Natürlich kann es sein, dass Ihre Angestellten tagträumen. Eventuell sind sie mit den Gedanken aber bei vielen Aufgaben und anstehenden Deadlines. Denkblockaden und Müdigkeit sind die Folge.

Überempfindlichkeit

Haben Mitarbeiter ein großes Problem mit Lärm oder unangenehmen Lichtverhältnissen, sind sie nicht unbedingt zimperlich. Hohe Belastungen können solche Empfindungen auslösen.

(Quelle: Studie der Techniker Krankenkasse)

Ein Mitarbeiter hat Stress am Arbeitsplatz

Krankmeldung wegen Stress am Arbeitsplatz

Eine Krankmeldung dient dem Erhalt der Gesundheit und der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit. Daher ist es durchaus möglich, dass sich ein Arbeitnehmer aufgrund von Stress am Arbeitsplatz krankschreiben lässt, wenn der Stress einige der bereits aufgezählten Symptome auslöst. Der Grund für die Arbeitsunfähigkeit muss dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt werden, und aus der Bescheinigung geht dieser nicht hervor. 

Burnout als Folge von zu viel Stress auf der Arbeit

Eine Krankmeldung kann oftmals im Zusammenhang mit Burnout stehen. Burnout ist ein Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung durch chronischen Stress, vor allem beruflich. Typische Merkmale sind Müdigkeit, Überforderung und reduzierte Leistungsfähigkeit. Laut des Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse von 2024 ist der Anteil der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen um 8% zum Vorjahr gestiegen. Für Arbeitgeber ist es also umso wichtiger, Maßnahmen zu ergreifen, die den Stress am Arbeitsplatz für Arbeitnehmer reduzieren. 

Lesen Sie alles zum Thema Burnout und wie Sie diesem vorbeugen in unserem Ratgeber-Artikel Burnout-Prävention!

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22 Maßnahmen und Tipps gegen Stress am Arbeitsplatz

Arbeitgeber haben ihren Mitarbeitern gegenüber eine Fürsorgepflicht. Sie müssen laut Gesetz Gefahren am Arbeitsplatz vorbeugen. Die moderne Arbeitswelt birgt nicht nur Unfälle, auch die Psyche leidet schnell unter einer falschen Behandlung. Die Beschwerden können sich zu einem Burn-Out aufstauen und einen langen Ausfall des Mitarbeiters nach sich ziehen. Wichtig ist der richtige Umgang mit Stress am Arbeitsplatz. Geben Sie dazu jedem Angestellten die Freiheit, seinen Stress zu bewältigen und sich zu entspannen.

Wie vermeiden Sie als Arbeitgeber Stress für Ihre Mitarbeiter? 

Für alle Arbeitnehmer gilt es, Stress am Arbeitsplatz im Voraus vorzubeugen. Leiden erste Angestellte unter hoher Belastung, ist es fast zu spät. Sie sollten umgehend die Faktoren für Stress reduzieren. Folgende Maßnahmen helfen von vorneherein, angespannte Situationen und Phasen zu vermeiden.

Stress ansprechen

Wenn Sie das Gefühl haben, ein oder mehrere Mitarbeiter seien gestresst, sollten Sie das Gespräch suchen. Besonders, wenn keine anstrengende Phase stattfindet und andere Angestellte keine Symptome für ein zu hohes Stresslevel aufweisen. Vereinbaren Sie einen Termin unter vier Augen und sprechen Sie den Mitarbeiter behutsam darauf an. Zeigen Sie sich hilfsbereit und besprechen Sie Maßnahmen, die für beide Seiten infrage kommen. Zeigen Sie die Prioritäten auf und erklären, welche Projekte noch Zeit haben. Fragen Sie nach, ob der Arbeitnehmer Zeit braucht, sich neu zu strukturieren.

Frei geben

Wenn es möglich ist, schicken Sie den Mitarbeiter in Urlaub oder für einen Tag nach Hause. Teilen Sie ihm mit, dass er sich keine Sorgen machen, sondern sich erholen soll. Entspannung ist das oberste Ziel für Stressbewältigung.

Verständnis zeigen

Stress durch den Job kann jeden ereilen. Teilen Sie Ihren Angestellten mit, dass Sie sich über eine anstrengende Phase bewusst sind. Das nimmt den Druck von den Mitarbeitern und zeigt ihnen, dass sie nicht allein mit der Situation sind. Auch ein Einzelgespräch erfordert Verständnis. Zeigen Sie, dass Sie gemeinsam den Stress abbauen möchten.

Zu viel Arbeit und viele Plusstunden führen zu Stress – am Arbeitsplatz selbst und in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Lesen Sie im Lexikon alles rund um Mehrarbeit und wie Sie und Ihre Mitarbeiter damit umgehen.

Funktionierende Kommunikation

Seien Sie für Fragen erreichbar und machen Sie dies deutlich. Richten Sie regelmäßige Meetings ein, in denen Probleme sowie Stress am Arbeitsplatz besprochen werden. Erklären Sie den Mitarbeitern, warum es gerade zu hohem Arbeitsaufwand kommt.

Prioritäten formulieren

Wissen die Angestellten, welche Aufgaben am wichtigsten sind, können sie ihre Arbeit besser aufteilen. Der Berg an Arbeit wirkt kleiner, weil bestimmte Dinge nicht dringend sind. Das ist nicht nur Arbeits- sondern auch Stressmanagement.

Zuhören

Kann ein Mitarbeiter Frust über einen Kunden oder Ähnliches kurz bei Ihnen auslassen, ist ihm schon geholfen. Begegnen Sie ihm mit Aufmunterung und Verständnis für die stressigen Aufgaben im Job.

Wertschätzung aussprechen

Lob ist nicht nur für Kinder. Mit ihm erscheint die Bearbeitung einer stressigen Aufgabe zwar lästig, aber sinnvoll. Loben Sie einzelne Mitarbeiter und das gesamte Team, das schafft Zusammenhalt.

Workflow deutlich machen

Wer nicht neu überlegen muss, wie er etwas angeht, spart Zeit. Eine eindeutige Vorgehensweise schafft Struktur, macht Fehler früh erkennbar und reduziert Stress am Arbeitsplatz.

Freiheiten lassen

Lassen Sie Ihre Arbeitnehmer die Aufgaben selbst einteilen. Die Mitarbeiter können besser beurteilen, wann ihnen welche Aufgabe am besten liegt. Setzen Sie Tage als Deadlines und möglichst keine Tageszeit.

Relevanz von Pausen deutlich machen

Pausen sind wichtig und stehen dem Arbeitnehmer zu. Zeigen Sie, dass Sie das ernst nehmen. Schlagen Sie zum Beispiel vor, dass Mitarbeiter einen Spaziergang machen. So bekommen sie Abstand und verstehen, dass kein Durcharbeiten von Pausen erwartet wird.

Technische Voraussetzungen schaffen

Die notwendigen Programme sollten nicht kompliziert, schlecht zu erreichen oder viel zu aufwendig sein. Langwierige Vorgänge oder defekte Geräte erhöhen den Stress am Arbeitsplatz. Einfache, schnelle und sinnvolle Lösungen für alle Arbeitsbereiche erleichtern die Konzentration auf die tatsächliche Aufgabe.

Entspannte Atmosphäre verbreiten

Ständig unter Druck zu arbeiten, erschwert die Konzentration. Schaffen Sie eine ruhige und sachliche Kommunikationsgrundlage. Interessieren Sie sich ein bisschen für das Privatleben Ihrer Mitarbeiter und fragen nach, wie das Wochenende war.

Offline-Phasen vorschlagen

Müssen sich Arbeitnehmer für eine Zeit auf eine wichtige Aufgabe konzentrieren, stören Unterbrechungen. Schlagen Sie vor, für die Zeit das E-Mail-Postfach und das Telefon auszuschalten. So wird der Stress am Arbeitsplatz direkt bekämpft.

Obst und Getränke bereitstellen

Eine gesunde Ernährung macht den Körper stressresistenter. Ein Stück Schokolade zwischendurch muntert auf. Und auf dem Weg zur Obstschale können Kollegen sich austauschen und Frust ablassen. So reduzieren sie von sich aus ihren Stress.

Sportmöglichkeiten geben

Körperliche Betätigung ist ebenfalls gut gegen mentale Belastungen. Bieten Sie können zum Beispiel vergünstigte Mitgliedschaften für ein Fitnessstudio an. Auch das Zugeständnis, für einen Sportkurs pünktlich gehen zu dürfen, ist da ein Anfang.

Stress-Workshop organisieren

Holen Sie für ein paar Stündchen einen Experten für Stress im Beruf ins Haus. Dieser erklärt den Angestellten Methoden zur Stressreduzierung und Entspannung. Die Mitarbeiter lernen, wie sie mit hoher Belastung umgehen.

Wie reduzieren Mitarbeiter Stress am Arbeitsplatz? 

Auch Arbeitnehmer selbst können aktiv Maßnahmen umsetzen, um ihren Stress zu mindern. Hier sind praktische Ansätze, die Mitarbeiter unterstützen können:

Das Nein-Sagen lernen

Viele Menschen tun sich schwer, „Nein“ zu sagen, was zu Überlastung führen kann. Besonders, wenn ständig Aufgaben anderer übernommen werden, können eigene Aufgaben und die Gesundheit darunter leiden. Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen, wenn die eigene Belastungsgrenze erreicht ist. Dies kann zunächst schwerfallen, fällt jedoch mit Übung immer leichter.

Work-Life-Balance

Falls Ihnen im Unternehmen Home-Office-Tage und Gleitzeit-Regelungen zur Verfügung stehen, nutzen Sie diese. Schlafen Sie morgens eine Stunde länger, wenn Ihnen mal danach ist. Wenn bei Ihnen durch Home-Office-Tage die Fahrtzeit zur Arbeit wegfällt, können Sie an solchen Tagen besonders gut Freizeitaktivitäten nach Feierabend ausführen ohne Zeitstress zu haben.

Effektive Arbeitsorganisation

Eine gute Organisation hilft, den Überblick zu behalten und Stress zu reduzieren. Ein strukturierter Tagesplan, der die wichtigsten Aufgaben priorisiert, schafft Klarheit. Schwierige Aufgaben sollten zu Zeiten bearbeitet werden, in denen man sich persönlich am leistungsfähigsten fühlt. So wird die Arbeitszeit effizienter genutzt und Stress reduziert.

Offenheit im Gespräch

Wenn Aufgaben zu schwierig, zu umfangreich oder zu belastend sind – oder im Gegenteil zu wenig fordern – kann ein offenes Gespräch mit dem Arbeitgeber hilfreich sein. Durch das Ansprechen der eigenen Belastungen entstehen oft Möglichkeiten für Veränderungen. Diese Offenheit liegt nicht nur im Interesse des Mitarbeiters, sondern auch des Arbeitgebers, da sie langfristig zu besseren Leistungen führt. Bereits das Aussprechen der Belastung kann kurzfristig eine erste Entlastung schaffen.

Umgang mit schwierigen Kollegen

Stress durch schwierige Kollegen ist keine Seltenheit. Ein sachliches Gespräch kann helfen, Belastungen anzusprechen, Missverständnisse aufzudecken oder Lösungen zu finden. Wenn die Konflikte gravierend sind, kann eine neutrale dritte Person hinzugezogen werden, um den Dialog zu erleichtern und eine objektive Perspektive einzubringen.

Ausgleich schaffen

Um Stress abzubauen, ist ein Ausgleich zur Arbeit essenziell. Aktivitäten in der Freizeit, die Freude bereiten und entspannen, helfen, die seelische Balance wiederzufinden. Ob ein entspannendes Bad, ein Abendessen mit Freunden, eine Sportart, Entspannung durch Yoga oder Pilates oder einen Spaziergang in der Natur – jeder sollte seine persönlichen Wege zur Entspannung finden. Dabei ist es wichtig, die Freizeit flexibel und ohne zusätzlichen Druck zu gestalten, damit nicht auch noch in der freien Zeit Stress entsteht. Auch einfache Momente der Ruhe und des Nichtstuns sind sehr wertvoll und können Stress reduzieren.

Frau reduziert Stress am Arbeitsplatz mit einem Spaziergang

Beispiel für Stress am Arbeitsplatz

Lisa arbeitet als Teamleiterin in einem mittelständischen Unternehmen. Seit einigen Monaten spürt sie, wie der Druck stetig zunimmt. Sie erhält immer mehr Aufgaben, da das Team unterbesetzt ist und weitere Kollegen und Vorgesetzte überhäufen sie ständig mit kurzfristigen Aufgaben und Änderungswünschen. Durch den häufigen Wechsel zwischen Projekten fällt es ihr schwer, eine Aufgabe vollständig abzuschließen. Ständige Unterbrechungen beeinträchtigen ihre Konzentration. Gleichzeitig erwartet ihr Arbeitgeber, dass sie die strengen Deadlines einhält. Sie verbringt häufig Überstunden im Büro und fühlt sich zunehmend überfordert. Zu Hause ist sie oft gereizt und findet kaum noch Zeit für ihre Familie. Sie leidet immer häufiger an Schlafproblemen und Kopfschmerzen. Als schließlich ein wichtiger Kunde unzufrieden ist, weil ein Projekt nicht rechtzeitig fertig wird, fühlt Lisa sich verantwortlich und der Stress im Büro wird ihr zu viel.

Handlungsempfehlung
Lisa sollte das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten suchen, um die hohe Arbeitsbelastung anzusprechen und gemeinsam Lösungen zu finden, wie Sie Aufgaben neu verteilen kann. Zusätzlich sollte Lisa lernen, klarer Grenzen zu setzen und bei unrealistischen Deadlines oder Anforderungen Nein zu sagen. Auch das Delegieren von Aufgaben kann ihr helfen. Um Unterbrechungen zu minimieren, kann sie gezielt ungestörte Arbeitszeiten einplanen und E-Mail-Benachrichtigungen deaktivieren.

Um den Stress abzubauen, sollte Lisa regelmäßige Pausen einplanen, Überstunden reduzieren und in ihrer Freizeit gezielt für Ausgleich sorgen, beispielsweise durch Sport oder Entspannungsübungen wie Yoga. Falls das Unternehmen Möglichkeiten zur Massage oder andere Methoden zur Stressbewältigung anbietet, sollte Lisa diese annehmen. Auf diese Weise kann Lisa sich langfristig entlasten und ihre Leistungsfähigkeit erhalten.

FAQ: Fragen zum Thema Stress am Arbeitsplatz

Stress am Arbeitsplatz entsteht durch eine Vielzahl von Faktoren. Zu viel Arbeit, knappe Personalressourcen und zahlreiche Überstunden belasten die Mitarbeitenden und führen zu Zeitdruck. Fehlende Prioritäten und ein ineffizienter Workflow erschweren die Organisation, während Multitasking die Konzentration verringert. Störungen, mangelnde Entscheidungsfreiheit und fehlendes Feedback verstärken das Gefühl der Überforderung. Auch die Arbeitsatmosphäre spielt eine Rolle: fehlende Anerkennung, angespannte Kollegialverhältnisse oder schlechte Rahmenbedingungen wie Lärm oder lange Anfahrtswege tragen zum Stress bei. Ohne ausreichend Erholung und einen Ausgleich in der Freizeit bleibt die Belastung oft bestehen und wirkt sich negativ auf die allgemeine Lebensqualität aus.

Anna GeislerAnna Geisler

Anna Geisler ist unsere Expertin für Themen rund um einen entspannten Arbeitsalltag und modernes Zeitmanagement. Mit ihrer vielfältigen Erfahrung als Online-Redakteurin und ihrem akademischen Hintergrund betreut sie das Clockodo-Info-Portal.

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