Arbeitsmotivation – Einflussfaktoren und wie sie sich steigern lässt

Mitarbeiter mit hoher Arbeitsmotivation
Aktualisiert am 01. April 2025
Anna Geisler
Geschrieben von Anna Geisler

Warum arbeiten manche Menschen mit Begeisterung und vollem Einsatz – während andere nur das Nötigste nach Vorschrift machen? Der Schlüssel liegt in der Arbeitsmotivation. Sie entscheidet darüber, wie engagiert, produktiv und zufrieden Mitarbeiter ihren Aufgaben nachgehen. Für Unternehmen ist sie ein zentraler Erfolgsfaktor: Motivierte Mitarbeiter leisten mehr, bleiben länger im Unternehmen und tragen aktiv zum Unternehmenserfolg bei.

Doch was genau steckt hinter dem Begriff Arbeitsmotivation? Welche Faktoren beeinflussen sie und mit welchen Maßnahmen steigern Arbeitgeber diese? Der folgende Ratgeberartikel liefert psychologische Grundlagen, bewährte Motivationstheorien sowie konkrete Maßnahmen zur Steigerung und Messung der Arbeitsmotivation. 

Was ist Arbeitsmotivation? Definition & Grundlagen

Arbeitsmotivation bezeichnet den inneren Antrieb und die Bereitschaft eines Mitarbeiters, sich aktiv und engagiert mit seinen beruflichen Aufgaben auseinanderzusetzen, um sowohl persönliche als auch unternehmerische Ziele zu erreichen. Sie beschreibt, unter welchen Bedingungen Mitarbeiter ihre Leistungsfähigkeit entfalten und sich gleichzeitig an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. In diesem Kontext spielt sie eine zentrale Rolle in der Führung und Entwicklung von Mitarbeitern und wird auch als Mitarbeitermotivation oder Leistungsmotivation bezeichnet.

Man unterscheidet bei der Arbeitsmotivation zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Beide Formen beeinflussen das Verhalten von Mitarbeitern auf unterschiedliche Weise und spielen eine zentrale Rolle für ihre Leistungsbereitschaft und ihr langfristiges Engagement.

Was ist intrinsische Motivation?

Intrinsische Motivation entsteht aus dem Inneren eines Menschen. Sie ist selbstbestimmt und basiert auf persönlichen Interessen, Neugier, Spaß an der Tätigkeit oder dem Wunsch nach Selbstverwirklichung.

Typische intrinsische Motive sind: 

  • Lust am Lernen
  • Bedürfnis nach Weiterentwicklung
  • Freude an der Arbeit
  • Lust auf neue Herausforderungen
  • Starkes Zugehörigkeitsgefühl zum Team oder Unternehmen

Diese Form der Motivation wirkt langfristig und nachhaltig – Mitarbeiter, die intrinsisch motiviert sind, zeigen häufig eine höhere Arbeitsleistung, machen weniger Fehler und bleiben dem Unternehmen meist treu.

Was ist extrinsische Motivation?

Extrinsische Motivation dagegen wird durch äußere Anreize ausgelöst. Sie ist fremdbestimmt und zielt auf ein konkretes Ziel oder eine Belohnung ab – etwa ein höheres Gehalt, eine Bonuszahlung, eine Beförderung oder auch Lob und Anerkennung durch Vorgesetzte. Auch negative Anreize wie die Angst vor Kritik, Leistungsdruck oder eine drohende Kündigung können extrinsisch motivieren. Diese Art der Motivation kann kurzfristig wirksam sein, hat jedoch oft nicht den gleichen nachhaltigen Effekt wie intrinsische Anreize.

Materielle Anreize, wie ein Firmenwagen, Essenszuschüsse oder Gehaltserhöhungen, gehören ebenso zur extrinsischen Motivation wie immaterielle Faktoren – etwa ein wertschätzender Führungsstil, gute Teamkultur, flexible Arbeitszeiten oder Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung.

In der Praxis ist eine klare Trennung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation oft nicht möglich – beide Formen wirken zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Arbeitgeber, die die Motivation ihrer Mitarbeiter dauerhaft stärken möchten, sollten deshalb auf eine sinnvolle Kombination aus materiellen und immateriellen Anreizen setzen und gleichzeitig Rahmenbedingungen schaffen, in denen intrinsische Motivation entstehen und wachsen kann.

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Modelle der Arbeitsmotivation: Welche Theorien gibt es?

Es gibt verschiedene Motivationstheorien, die sich auf die Arbeitsmotivation anwenden lassen. 

Bedürfnistheorie nach Maslow 

Maslow geht davon aus, dass menschliche Bedürfnisse hierarchisch aufgebaut sind und sich in fünf aufeinander aufbauenden Stufen entfalten. Erst wenn die unteren Bedürfnisse weitgehend befriedigt sind, entwickeln Menschen Motivation, die jeweils nächsthöhere Stufe zu erreichen.

Diese fünf Stufen lassen sich auch auf die Arbeitsmotivation übertragen:

  1. Physiologische Bedürfnisse:
    Die Grundlage bilden grundlegende Lebensbedürfnisse wie Essen, Trinken, Schlaf – im Arbeitskontext bedeutet das etwa ein ausreichendes Gehalt, das die Existenz sichert, sowie angemessene Arbeitszeiten und Pausenregelungen.
  2. Sicherheitsbedürfnisse:
    Hierzu zählen Jobsicherheit, ein stabiler Arbeitsplatz, verlässliche Arbeitsverträge, sowie ein gesundes Arbeitsumfeld. Mitarbeiter sind motivierter, wenn sie sich sicher fühlen und keine Angst vor Arbeitsplatzverlust haben müssen.
  3. Soziale Bedürfnisse:
    Der Wunsch nach Zugehörigkeit, Teamgeist und guter Zusammenarbeit wird auf dieser Stufe zentral. Kollegiale Beziehungen, gegenseitiger Respekt und eine positive Unternehmenskultur fördern die Motivation erheblich.
  4. Anerkennungsbedürfnisse/Individualbedürfnisse:
    Menschen streben nach Wertschätzung, Lob und Status. Eine motivierende Arbeitsumgebung erkennt individuelle Leistungen an, bietet Aufstiegsmöglichkeiten und signalisiert, dass der Beitrag jedes Einzelnen wichtig ist.
  5. Selbstverwirklichung:
    Die höchste Stufe der Pyramide umfasst das Bedürfnis, das eigene Potenzial zu entfalten und sich selbst als wirksam und kreativ zu erleben. Im Berufsleben bedeutet das etwa sinnstiftende Aufgaben, Eigenverantwortung, Weiterbildungsmöglichkeiten und die Freiheit, eigene Ideen einzubringen.
Maslowsche Bedürfnispyramide

Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie 

Die Zwei-Faktoren-Theorie wurde 1959 von Frederick Herzberg entwickelt und unterscheidet zwei unabhängige Einflussgrößen auf die Arbeitsmotivation: Motivatoren und Hygienefaktoren.

  • Motivatoren steigern die Zufriedenheit bei der Arbeit und fördern langfristiges Engagement. Dazu zählen zum Beispiel Anerkennung, interessante Aufgaben, Verantwortung oder Aufstiegsmöglichkeiten.
  • Hygienefaktoren verhindern Unzufriedenheit, erhöhen aber nicht automatisch die Zufriedenheit. Beispiele sind Gehalt, Arbeitsbedingungen, Führungsstil oder Arbeitsplatzsicherheit.

Ein Mitarbeiter kann also gleichzeitig nicht unzufrieden, aber auch nicht wirklich zufrieden sein. Für eine hohe Arbeitsmotivation sollten Arbeitgeber daher sowohl Hygienefaktoren erfüllen als auch gezielt Motivatoren einsetzen. 

Praxisbeispiel

Timo arbeitet im Kundenservice und ist mit seinem Gehalt, den Arbeitszeiten und dem Arbeitsumfeld grundsätzlich zufrieden. Diese Hygienefaktoren sorgen dafür, dass er nicht unzufrieden ist. Allerdings empfindet er seine Aufgaben als eintönig und erhält wenig Anerkennung von seinem Chef. Ihm fehlen die Motivatoren, wie interessante Aufgaben oder Entwicklungsmöglichkeiten. Das bewirkt, dass er auch nicht zufrieden ist. Erst als Timos Vorgesetzter ihm mehr Verantwortung überträgt und regelmäßiges Feedback gibt, steigt seine Motivation deutlich. Es führt also erst die gezielte Förderung von Motivatoren bei Timo zu echter Zufriedenheit und mehr Engagement in seinem Job.

Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan

Die Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan besagt, dass Menschen besonders motiviert sind, wenn drei psychologische Grundbedürfnisse erfüllt sind:

  1. Autonomie
  2. Kompetenz
  3. soziale Eingebundenheit 

Wenn diese Bedürfnisse erfüllt sind, entsteht intrinsische Motivation, also Motivation aus sich selbst heraus.

Praxisbeispiel

Lina arbeitet in einem Unternehmen, welches flexible Arbeitszeiten und Homeoffice anbietet. Diese Maßnahmen geben Lina das Gefühl der Autonomie. Ihr Chef bietet ihr regelmäßige Weiterbildungen an. Diese fördern das Bedürfnis der Kompetenz. Zusätzlich organisiert das Unternehmen monatliche Team-Events. Damit geht es auf das Bedürfnis der sozialen Eingebundenheit ein. Alle drei Komponenten zusammen bewirken, dass Lina besonders motiviert in ihrem Job ist.

Erwartungstheorie von Victor Vroom

Vrooms Erwartungstheorie beinhaltet folgende Gleichung: Motivation = Erwartung × Instrumentalität × Valenz

Sie beschreibt, wie Menschen ihre Motivation in einer bestimmten Situation einschätzen – vor allem im Arbeitskontext. Sie basiert auf der Idee, dass Motivation dann entsteht, wenn jemand glaubt:

  1. Anstrengung führt zu guter Leistung (Erwartung)
  2. Gute Leistung wird belohnt (Instrumentalität)
  3. Die Belohnung ist attraktiv (Valenz)

Praxisbeispiel

Milo arbeitet als Projektmanager in einem Technologieunternehmen. Aktuell steht er vor einem großen Projekt mit engem Zeitplan und vielen Herausforderungen. Ob er motiviert ist, sich besonders ins Zeug zu legen, hängt von den drei Faktoren der Erwartungstheorie ab:

  • Erwartung: Milo hat in der Vergangenheit ähnliche Projekte erfolgreich gemanagt. Er glaubt an seine Fähigkeiten und ist überzeugt, dass er mit genügend Einsatz auch dieses Projekt gut umsetzen kann.
  • Instrumentalität: Sein Vorgesetzter hat ihm signalisiert, dass bei erfolgreichem Projektabschluss eine Gehaltserhöhung und die Leitung eines größeren Teams in Aussicht stehen. Milo hat Vertrauen, dass seine Leistung tatsächlich belohnt wird.
  • Valenz: Die Aussicht auf mehr Verantwortung, ein höheres Gehalt und die Chance, sich weiterzuentwickeln, ist für Milo sehr attraktiv. Er möchte beruflich wachsen und sieht in der Belohnung einen echten Mehrwert.

Unternehmen können also die Motivation ihrer Mitarbeiter gezielt steigern, wenn sie die drei Kernelemente der Erwartungstheorie berücksichtigen:

  1. Klare Ziele & realistische Erwartungen:
  2. Verlässlicher Zusammenhang zwischen Leistung und Belohnung
  3. Attraktive, individuelle Belohnungen 

Einflussfaktoren: Was steigert die Mitarbeitermotivation?

Folgende Faktoren beeinflussen die Arbeitsmotivation positiv:

  • Anerkennung & Wertschätzung
  • Selbstbestimmung & Eigenverantwortung
  • Entwicklungsmöglichkeiten & Weiterbildung
  • Faire Vergütung
  • Gutes Arbeitsklima & Teamgeist
  • Sinnhafte Aufgaben
  • Flexible Arbeitszeitmodelle & Work-Life-Balance
  • Sicherheit wie eine Festanstellung

Zufriedene Mitarbeiter arbeiten besser: Ihre Motivation ist gesteigert und sie identifizieren sich leichter mit dem Unternehmen. Vollzeitbeschäftigte verbringen einen Großteil ihres Tages auf der Arbeit. Fühlen sie sich dort wohl, hat das Einfluss auf die gesamte Lebensqualität. Dass Geld allein nicht glücklich macht, ist nicht nur dahergesagt. Auch eine Gehaltserhöhung motiviert nur für einen gewissen Zeitraum. Eine Berufung, nicht nur ein Beruf, wirkt sinnstiftend und befriedigt das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.

Wie zerstören Arbeitgeber die Arbeitsmotivation ihrer Mitarbeiter? 

Folgende Faktoren zerstören die Arbeitsmotivation:

  • Unfaire Bezahlung
  • Fehlende Wertschätzung
  • Zu hohe oder zu niedrige Anforderungen
  • Fehlende Entwicklungsperspektiven
  • Mikromanagement

Maßnahmen: Wie steigern Unternehmen die Arbeitsmotivation?

Arbeitgeber können aktiv verschieden Maßnahmen ergreifen, um die Arbeitsmotivation ihrer Mitarbeiter langfristig zu steigern. Die Maßnahmen beziehen sich sowohl auf Arbeitsbedingungen als auch auf das zwischenmenschliche Miteinander. Folgende Maßnahmen steigern die Motivation für Arbeit der Arbeitnehmer: 

1. Eine offene Kommunikationskultur etablieren

Transparente, wertschätzende Kommunikation ist das Fundament für Vertrauen und Teamzusammenhalt. Arbeitgeber sollten die Anliegen ihrer Mitarbeiter ernst nehmen und ihnen dieses Gefühl auch vermitteln. Ein offener Austausch zwischen Teammitgliedern und Führungskräften schafft nicht nur ein gutes Betriebsklima, sondern stärkt auch die emotionale Bindung zum Unternehmen. Arbeitgeber setzen diese Maßnahme beispielsweise mit regelmäßigen Feedbackgesprächen um. Aber auch wenn gerade kein Gespräch im Kalender eingetragen ist, sollten Chefs sich spontan Zeit schaffen, wenn ein Mitarbeiter einen Gesprächswunsch hat. Regelmäßige Teamevents oder Workshops sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu verbessern. 

2. Wertschätzung und Feedback als Motivationstreiber

Anerkennung ist ein starker Antrieb. Lob und konstruktives Feedback wirken motivierend, wenn sie ehrlich, gezielt und im richtigen Maß ausgesprochen werden. Mitarbeiter wollen gesehen werden – nicht nur bei Erfolgen, sondern auch bei ihren täglichen Bemühungen. Wer regelmäßig echtes Feedback erhält, weiß, woran er ist und fühlt sich in seiner Rolle ernst genommen. 

3. Führung mit Dialogbereitschaft und Respekt

Ein autoritärer Führungsstil wirkt sich negativ auf die Motivation aus. Stattdessen sollten Führungskräfte auf Augenhöhe kommunizieren, Ideen und Kritik offen annehmen und Mitgestaltung ermöglichen. Das Gefühl, mitdenken und mitentscheiden zu dürfen, erhöht bei Mitarbeitern nicht nur das Engagement, sondern fördert auch Innovationen.

4. Arbeitsumfeld und Arbeitsplatzgestaltung optimieren

Ein ansprechend gestalteter Arbeitsplatz trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Helle Räume, Pflanzen, ergonomische Möbel und ausreichend Arbeitsmaterialien schaffen eine angenehme Atmosphäre. Besonders wichtig sind ergonomische Elemente wie höhenverstellbare Tische oder rückenschonende Stühle, die die Gesundheit fördern und langfristig Fehlzeiten bei den Arbeitnehmern reduzieren können.

5. Flexibilität und individuelle Lebensmodelle berücksichtigen

Die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten – sei es durch Gleitzeit, Homeoffice oder sogar Workation – ist für viele Arbeitnehmende ein wichtiges Kriterium. Sie erleichtert die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und erhöht so die Zufriedenheit und Bindung an den Arbeitgeber. Insbesondere Eltern oder pflegende Angehörige profitieren von diesen Modellen.

Lesen Sie alles zum Thema Flexible Arbeitszeitmodelle in unserem passenden Ratgeberartikel.

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6. Selbstbestimmung und Verantwortung fördern

Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen dürfen und Freiräume bei der Arbeitsgestaltung haben, arbeiten häufig motivierter. Wenn sie ihre Aufgaben so gestalten, dass sie besser zu den eigenen Stärken und Interessen passen, ist dies ein echter Motivationsbooster.

7. Weiterbildung als Entwicklungschance

Monotonie im Job und Stillstand auf der Karriereleiter können die Arbeitsmotivation von Mitarbeitern dämpfen. Deshalb sollten Unternehmen regelmäßig Weiterbildungen, Coachings oder Workshops anbieten. Mitarbeiter entwickeln sich weiter, können neue Aufgaben übernehmen und erleben ihre Arbeit als sinnvoll. Das stärkt nicht nur die individuelle Kompetenz, sondern auch das Selbstwertgefühl und die Bindung ans Unternehmen.

8. Anreize durch Benefits und faire Vergütung

Neben einer gerechten Bezahlung setzen auch zusätzliche Leistungen wie ein Firmenfahrrad, ein Zuschuss zum Fitnessstudio, Kinderbetreuung oder ein Fahrtkostenzuschuss Anreize. Solche Corporate Benefits signalisieren Wertschätzung und steigern die Attraktivität des Unternehmens.

9. Die Bedeutung intrinsischer Motivation erkennen

Nicht alle Anreize müssen materiell sein. Freude an der Tätigkeit selbst (intrinsische Motivation) ist oft nachhaltiger als äußere Belohnungen. Arbeitgeber fördern diese, indem sie den Arbeitnehmern sinnvolle und spannende Aufgaben bieten, das Arbeitsklima verbessern und Raum für Kreativität lassen. Eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen, Entwicklung und Sinnhaftigkeit basiert, ist ein starker Treiber für langfristige Arbeitsmotivation.

Maßnahmen zur Arbeitsmotivation

Arbeitsmotivation messen: Wie lässt sie sich erfassen?

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Arbeitgeber die Arbeitsmotivation ihrer Mitarbeiter messen können. Die Erkenntnisse liefern wichtige Hinweise für gezielte Verbesserungsmaßnahmen. Folgende Methoden zur Messung gibt es:

1. Mitarbeiterbefragungen

Ein klassisches und weit verbreitetes Instrument zur Erfassung der Mitarbeitermotivation sind standardisierte Mitarbeiterbefragungen. Sie ermöglichen es, Stimmungen, Bedürfnisse und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Unternehmen können die Befragungen in regelmäßigen Abständen durchführen zum Beispiel jedes halbe Jahr oder pro Quartal. Der Fragebogen deckt Themen wie Arbeitszufriedenheit, Identifikation mit dem Unternehmen, Führungsqualität oder Entwicklungsmöglichkeiten ab. Da der Arbeitgeber ehrliche Antworten erhalten möchte, ist die beste Chance dafür, die Umfragen anonym und freiwillig durchzuführen. 

2. 360-Grad-Feedback

Das 360-Grad-Feedback bietet einen umfassenden Blick auf die Motivation und das Verhalten einzelner Mitarbeiter, Führungskräfte oder Teams. Denn bei dieser Methode gibt nicht nur eine Person Feedback, sondern direkt mehrere Personen wie Kollegen, Teammitglieder oder Partner. Der Arbeitgeber erhält also einen Rundumblick und eine differenzierte Einschätzung. 

3. Analyse von Fluktuations- und Krankheitsraten

Auch objektive Kennzahlen können Hinweise auf die Motivation im Unternehmen geben. Eine hohe Fluktuationsrate kann beispielsweise auf mangelnde Identifikation oder Unzufriedenheit hindeuten. Ebenso sind überdurchschnittlich hohe Fehlzeiten oft ein Warnsignal für psychische Belastung, Demotivation oder ein schlechtes Betriebsklima. Eine kontinuierliche Auswertung dieser Zahlen hilft, frühzeitig gegenzusteuern.

4. Interne Motivations-Scoring-Modelle

Immer mehr Unternehmen entwickeln eigene Scoring-Modelle, mit denen sie die Mitarbeitermotivation systematisch erfassen und bewerten. Hierbei fließen verschiedene Datenpunkte ein wie beispielsweise Ergebnisse aus Befragungen, Leistungskennzahlen, Feedbacks oder Beteiligungsraten an internen Maßnahmen. Durch eine kontinuierliche Auswertung können Arbeitgeber Trends entdecken und gezielte Maßnahmen ableiten.

Arbeitsmotivation im Home-Office: Wie bleibt sie hoch? 

Das Arbeiten im Home-Office bietet viele Vorteile – mehr Flexibilität, Zeitersparnis und oft ein ruhigeres Arbeitsumfeld. Doch gerade bei diesem Arbeitszeitmodell stehen viele Mitarbeiter und Chefs vor der Herausforderung, die Motivation für Arbeit auf einem konstant hohen Niveau zu halten.

Ein zentrales Problem ist die fehlende persönliche Nähe zum Team. Ohne den informellen Austausch in der Kaffeeküche oder spontane Gespräche zwischendurch kann schnell das Gefühl von Isolation entstehen. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, die digitale Kommunikation gezielt zu fördern: regelmäßige Video-Meetings, virtuelle Kaffeepausen oder digitale Team-Events können helfen, das Wir-Gefühl aufrechtzuerhalten und eine starke virtuelle Teamkultur zu entwickeln.

Zudem braucht es im Home-Office einen klaren Rahmen, der der Flexibilität nicht entgegensteht, sondern sie unterstützt. Klare Ziele, transparente Absprachen und strukturierte Tagesabläufe sorgen für Orientierung und helfen den Mitarbeitern, selbstorganisiert und fokussiert zu arbeiten.

Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Work-Life-Balance. Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen im Home-Office leicht – umso wichtiger ist es, dass Mitarbeiter Zeiten für Pausen, Feierabend und persönliche Aktivitäten bewusst planen und einhalten. Unternehmen können hier aktiv unterstützen, zum Beispiel durch flexible Arbeitszeitmodelle oder Angebote im Bereich mentale Gesundheit.

Fazit: Arbeitsmotivation als Schlüssel zum Unternehmenserfolg

Arbeitsmotivation ist ein zentraler Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen. Nur wenn Mitarbeiter motiviert sind, können sie ihr volles Potenzial entfalten, sich mit dem Unternehmen identifizieren und dauerhaft engagiert bleiben. Dabei wirken sich sowohl intrinsische Faktoren wie Sinn, Selbstverwirklichung und Entwicklungschancen, als auch extrinsische Anreize wie faire Vergütung oder Lob auf die Motivation aus.

Zahlreiche Modelle wie Maslows Bedürfnispyramide, Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie oder die Selbstbestimmungstheorie zeigen, wie komplex und individuell Motivation entsteht. Gleichzeitig machen sie deutlich: Motivation lässt sich gezielt fördern – durch eine wertschätzende Unternehmenskultur, klare Strukturen, Mitbestimmung, gute Führung und passende Rahmenbedingungen.

Unternehmen, die Arbeitsmotivation aktiv gestalten und als strategisches Thema begreifen, investieren in das, was ihren Erfolg langfristig sichert: leistungsbereite, loyale und zufriedene Mitarbeiter. Denn wer motiviert arbeitet, arbeitet besser – und bleibt länger.

Anna Geisler
Geschrieben von Anna Geisler

Anna Geisler ist unsere Expertin für Themen rund um einen entspannten Arbeitsalltag, modernes Zeitmanagement und HR-Themen. Ihr Fachwissen zieht sie aus ihrem Management-Studium mit dem Schwerpunkt Marketing und HR sowie aus ihrer langjährigen Erfahrung als Online-Redakteurin mit Fokus auf digitale Arbeitswelten. Bereits seit 2020 gehört Anna zum Team von Clockodo. Als Online-Redakteurin betreut sie das Info-Portal mit redaktionellem Know-how und Fokus auf Aktualität und Relevanz für Unternehmen. Ein besonderes Highlight ihrer bisherigen Arbeit bei Clockodo war ihre Mitwirkung am umfassenden Relaunch der Marke.

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