Soft Skills im Bewerbungsgespräch erkennen

Mitarbeitergespräch
Aktualisiert am 26. Mai 2025
Kollegin Katha
Geschrieben von Katharina Hagedorn
Anna Geisler
Geschrieben von Anna Geisler

In Bewerbungsgesprächen zählen längst nicht mehr nur Fachkenntnisse und Berufserfahrung, sondern auch Soft Skills spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl geeigneter Mitarbeiter. Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke oder Belastbarkeit sagen oft mehr über die Passung einer Person zur Unternehmenskultur aus als jede Qualifikation auf dem Papier. Doch wie lassen sich diese weichen Faktoren im Gespräch erkennen? 

In unserem Ratgeberartikel erfahren Sie, wie Sie gezielt auf Soft Skills achten und diese im Gespräch systematisch herausarbeiten können. Sie erhalten praxisnahe Tipps und konkrete Beispiele für Soft-Skills.  

Definition: Was sind Soft Skills?

Soft Skills sind die Fertigkeiten, die Menschen nicht aus einem Buch lernen können. Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit und Empathie sind wichtige Soft Skill-Beispiele und entstehen durch zwischenmenschliche Beziehungen. Der Erwerb solcher Fähigkeiten beginnt, sobald ein Kind mit einem anderen Menschen in Interaktion tritt. Im Verlauf des Lebens ist der Lernprozess von Soft Skills niemals abgeschlossen. In Bewerbungsgesprächen aber können sie entscheidend sein, wenn Unternehmen Mitarbeiter suchen, die zu ihnen passen. Oft stehen diese Anforderungen bereits in der Stellenanzeige. Das Bewerbungsmanagement sollte den Bewerbern also die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten explizit zu nennen. Denn diese Schlüsselqualifikationen stehen nicht in einer Liste im Lebenslauf. 

Im Arbeitsalltag benötigen Bewerber viele solcher Kompetenzen. Weitere Beispiele für Soft Skills sind Sozialkompetenzen wie Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeiten. In den meisten Berufen arbeiten Menschen zusammen und sehen sich jeden Tag. Da ist es notwendig, dass Kollegen miteinander auskommen. Arbeitgeber achten im Gespräch immer mehr darauf, ob Fachkräfte ins Team passen. 

Organisationstalent, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein sind für das eigenständige Bearbeiten von Aufgaben wichtig. Wer mehrere Aufgaben und Verantwortungsbereiche hat, strukturiert diese häufig selbst. Dabei hilft der Chef nicht jede Woche aufs Neue. 

Eigenschaften wie Zielorientierung, Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick sind für Führungskräfte von Vorteil. Auch Kritikfähigkeit ist eine wichtige Qualifikation für solche Stellen. 

Weitere wichtige Beispiele für Soft Skills sind Ehrgeiz, Lernbereitschaft, Spontaneität, Kreativität, Empathie, Problemlösung, Genauigkeit und Stressresistenz. 

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Wieso sind Soft Skills im Bewerbungsgespräch wichtig?

Digitale Bewerbungsprozesse sorgen für Übersicht und Vergleichbarkeit. Onlineformulare ermöglichen es, Qualifikationen und berufliche Stationen schnell zu erfassen. Viele Arbeitgeber schätzen diese Effizienz. Doch Fachwissen allein reicht oft nicht aus, um eine Stelle erfolgreich zu besetzen. 

Im Vorstellungsgespräch zeigt sich, wer mehr mitbringt als nur gute Noten oder passende Abschlüsse. Soft Skills machen den Unterschied im Bewerbungsgespräch, wenn es darum geht, ein Team zu bereichern, Herausforderungen lösungsorientiert anzugehen und ein konstruktives Miteinander zu fördern. Wer darauf achtet, erkennt bereits in der Gesprächssituation, wie Bewerber kommunizieren, mit Stress umgehen oder auf kritische Nachfragen reagieren. 

Bewerber punkten mit Soft Skills, wenn sie über ihre Erfahrungen sprechen und dabei Einblicke in ihre Persönlichkeit geben. Oft liefern auch Hobbys, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement wertvolle Hinweise auf Kompetenzen, die über das Fachliche hinausgehen. Diese Aspekte helfen dabei, Menschen zu finden, die nicht nur fachlich, sondern auch menschlich gut ins Unternehmen passen. 

Im Bewerbungsgespräch zählt deshalb nicht nur, was im Lebenslauf steht. Entscheidend ist, wie jemand auftritt, denkt und handelt. Wer gezielt auf diese persönlichen Stärken achtet, trifft bessere Entscheidungen im Auswahlprozess. 

Welche Soft Skills sind im Bewerbungsgespräch wichtig?

Folgende Soft Skills zählen zu den wichtigsten Kompetenzen, die Arbeitgeber im Gespräch gut beobachten können:  

Kommunikationsfähigkeit 

Ein Bewerber, der seine Gedanken klar formuliert, aktiv zuhört und strukturiert antwortet, zeigt wertvolle Kommunikationsstärke. Achten Sie auf Blickkontakt, Ausdruck und Reaktionsgeschwindigkeit. Auch Rückfragen des Bewerbers liefern Hinweise auf seine Fähigkeit, Inhalte schnell zu erfassen und differenziert zu reflektieren. 

Teamfähigkeit 

Fragen Sie gezielt nach Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen. Besonders aussagekräftig sind Situationen, in denen der Bewerber auf unterschiedliche Meinungen eingegangen ist oder gemeinsam mit einem Team Herausforderungen gemeistert hat. So gewinnen Sie ein realistisches Bild seiner Kooperationsfähigkeit. 

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit 

Veränderungen gehören zum Alltag. Fragen Sie, wie der Bewerber mit unvorhergesehenen Situationen umgegangen ist oder sich an neue Anforderungen angepasst hat. Reagiert er offen und lösungsorientiert? Oder wirkt er eher zögerlich und problemfokussiert? 

Eigeninitiative 

Eigeninitiative äußert sich oft in selbst angestoßenen Projekten oder Ideen. Bitten Sie den Bewerber, Beispiele für Situationen zu nennen, in denen er eigenständig gehandelt oder Verantwortung übernommen hat. Achten Sie auf Engagement, Umsetzungsstärke und Lösungsorientierung. 

Belastbarkeit 

Hoher Druck, enge Fristen oder parallele Aufgabenfelder sind oft Realität. Lassen Sie sich beschreiben, wie der Bewerber in stressreichen Phasen gearbeitet hat. Achten Sie darauf, ob er Strukturen genutzt, Prioritäten gesetzt und trotzdem einen kühlen Kopf bewahrt hat. 

Problemlösungskompetenz 

Stellen Sie hypothetische Szenarien oder lassen Sie sich von realen Herausforderungen erzählen. Wichtige Hinweise geben die Herangehensweise, der Umgang mit Unsicherheiten und die Fähigkeit, pragmatische Lösungen zu finden. Kreativität und logisches Denken ergänzen das Bild. 

Konfliktbewältigung und emotionale Intelligenz 

Konflikte lassen sich nicht vermeiden. Fragen Sie nach konkreten Erlebnissen im Umgang mit schwierigen Kollegen oder Kunden. Wie beschreibt der Bewerber die Situation? Erkennt er emotionale Zusammenhänge? Bleibt er sachlich und lösungsorientiert? 

Führungskompetenz 

Führung zeigt sich nicht durch Titel, sondern durch Haltung. Arbeitgeber schätzen Menschen, die Verantwortung übernehmen, andere motivieren und Orientierung geben. Wer Projekte geleitet oder andere unterstützt hat, kann damit im Gespräch punkten – unabhängig von einer offiziellen Rolle. 

Verantwortungsbewusstsein 

Verantwortungsbewusste Bewerber sprechen offen über eigene Entscheidungen und übernehmen Verantwortung für Ergebnisse. Fragen Sie gezielt nach Projekten, Fehlern oder kritischen Situationen. Achten Sie darauf, ob der Bewerber sich klar positioniert oder Verantwortung auf andere abwälzt. 

 

Wichtige Soft Skills im Bewerbungsgespräch

Wie erkennen Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch Mitarbeiter mit passenden Soft Skills?

Hard Skills lassen sich im Berufsalltag entwickeln. Soft Skills dagegen bringt ein Bewerber idealerweise schon mit. Diese Fähigkeiten entstehen über Jahre hinweg, durch Erfahrung, Haltung und Selbstreflexion. Sie lassen sich nicht auswendig lernen und nicht kurzfristig aneignen. Wer neue Mitarbeiter sucht, sollte deshalb früh klären, welche persönlichen Kompetenzen zur ausgeschriebenen Position passen. Eine klare Liste mit den wichtigsten Soft Skills hilft dabei, gezielt auf diese Punkte im Gespräch zu achten. Folgende Tipps helfen bei der Aufdeckung von Soft-Skills im Bewerbungsgespräch: 

Verhaltensbezogene Fragen stellen (Behavioral Interviewing)  


1. Persönliche Erzählungen einfordern  
Wer begeistert von eigenen Projekten, Erfolgen oder Herausforderungen berichtet, gibt ehrliche Einblicke in die eigene Arbeitsweise. Achten Sie auf Erlebnisse, die Selbstständigkeit, Teamgeist oder Verantwortungsbewusstsein erkennen lassen. 

2. Konkrete Beispiele abfragen 
Fragen wie „Wann haben Sie zuletzt eine schwierige Situation gelöst?“ oder „Wie gehen Sie mit Zeitdruck um?“ fordern Bewerber dazu auf, ihre Aussagen zu belegen. Wer überzeugende Beispiele liefert, zeigt meist, dass er die genannten Soft Skills tatsächlich lebt. 

3. Rückfragen gezielt einsetzen 
Bleiben Antworten vage, helfen gezielte Nachfragen weiter. Bitten Sie den Bewerber, seine Aussagen zu erklären: „Woran merken andere, dass Sie gut organisieren?“ oder „Wie zeigt sich Ihre Kommunikationsstärke im Arbeitsalltag?“ 

4. Anforderungen mit dem Auftreten abgleichen 
Nicht jede Stärke passt zu jeder Position. Prüfen Sie, ob die gezeigten Soft Skills mit den Anforderungen des Jobs und der Teamstruktur übereinstimmen. So erkennen Sie, wer nicht nur qualifiziert ist, sondern auch wirklich ins Team passt. 

Nonverbale Hinweise und Reaktionen deuten  

Soft Skills zeigen sich nicht nur in Worten, sondern auch im Auftreten. Achten Sie auf Blickkontakt, aktives Zuhören, strukturierte Antworten und den Umgang mit kritischen Fragen. Diese Verhaltensweisen sprechen oft für sich. 

Spontane Aufgaben und Rollenspiele nutzen 

Geben Sie dem Bewerber spontan Aufgaben zum Lösen oder integrieren Sie ein Rollenspiel. Auf diese Weise können Sie die Soft Skills des Bewerbers live beobachten. Diese Methoden setzen Arbeitgeber häufig im Service, Verkauf oder für die Vergabe einer Führungsposition ein.

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So entdecken Arbeitgeber versteckte Soft Skills im Bewerbungsgespräch

Folgende elf Bereiche verraten mehr Soft Skills, als sie auf den ersten Blick preisgeben. Hat ein Kandidat etwas nebenbei und freiwillig gemacht, hat er automatisch Soft Skills erlernt. Im Personalrecruiting ist das eine Möglichkeit, die Bewerber besser als Individuen wahrzunehmen. Personaler können so Mitarbeiter finden, die mit ihrem Charakter punkten. Im E-Recruiting können auch Felder für die folgenden Bereiche vorgesehen sein. Folgende Bereiche sind eindeutige Hinweise auf viele Soft Skill Beispiele.
 

Gruppe von Menschen, die tagsüber auf grünem Rasen stehen mit Teamleiter.
Die Leitung einer Jugendgruppe spricht unter anderem für Führungsqualitäten.

1. Sport treiben

In Sportlern können Firmen Mitarbeiter finden, die Kampfgeist haben. Wer in seiner Freizeit Sport treibt, beweist die Soft Skills Durchhaltevermögen und Zielorientierung. Der Sport schafft eine Abwechslung zur alltäglichen Arbeit. Somit können Mitarbeiter, die sich körperlich betätigen, ausgeglichener sein. Nimmt der Mitarbeiter zusätzlich an Wettkämpfen teil, besitzt er Ehrgeiz und kann gleichzeitig mit Niederlagen umgehen. Für Mannschaftssport ist Teamfähigkeit die entscheidende Qualifikation.

2. Eigenständige Weiterbildungen

Natürlich erwirbt man bei diesen Weiterbildungen Kenntnisse, die eher Hard Skills sind. Diese spielen im Personalrecruiting auch noch die erste Geige. Trotzdem deuten solche Kurse auch auf Soft Skills hin: Eigeninitiative, Lernbereitschaft und Einsatzbereitschaft sind Nebeneffekte von Weiterbildungen. In solchen Bewerbern können Firmen Mitarbeiter finden, die auch im Unternehmen Initiative ergreifen.

3. Soziales Engagement

Ein solches Engagement steht nicht nur für eine soziale Ader. Oft deutet eine solche Aktivität auch auf Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein hin. Jemand ohne diese beiden Eigenschaften wird sich kaum eine soziale Verpflichtung suchen. Teamfähigkeit versteckt sich hier ebenfalls häufig, denn viele soziale Projekte leitet niemand allein. Konfliktfähigkeit ist auch in den meisten sozialen Bereichen gefordert. Soft Skills im Bereich Soziales Engagement können bei der Mitarbeitersuche für fast jede Stelle ausschlaggebend sein.

4. Gruppenleitung

Die Leitung einer AG, Jugendgruppe oder Ferienfreizeit spricht nicht nur für Führungsqualitäten im Kleinen. Sie beinhaltet genauso die Soft Skills Organisation, Spontaneität und Durchsetzungsvermögen. Eine sorgfältige Planung ist hier genauso wichtig wie spontane Flexibilität. Auch ein Verantwortungsbewusstsein für die Teilnehmer entwickelt sich so. 

5. Babysitter-Job

Ein Nebenjob, der wie für das Personalrecruiting geschaffen ist. Wer auf anderer Leute Kinder aufpasst, wird von den Eltern als verantwortungsbewusst eingestuft. Zusätzlich erfordert dieser Job zum Beispiel die Soft Skills Kreativität, Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeiten und nicht zuletzt soziale Fähigkeiten wie Empathie und Verhandlungsgeschick. 

6. Auslandserfahrung

Ganz offensichtlich verbessert ein Job, Praktikum oder Studium im Ausland die entsprechenden Sprachkenntnisse. Wer sich in ein fremdes Land begibt ist aber auch offen und bereit, Neues zu lernen. Zusätzlich erfordert so ein Aufenthalt oft einige Organisation im Vorfeld. Nach Aufhalten im Ausland kann im Bewerbungsmanagement auch explizit gefragt werden.

7. Hobbies

Ob Hobbies in eine Bewerbung gehören oder nicht, das kann jeder Personaler selbst entscheiden. Passende Hobbies können im Personalrecruiting aber ein Vorteil sein, wie Autoschrauben für einen Mechaniker. Insgesamt deuten Hobbies auf einen interessierten und motivierten Menschen hin, der weiß, was er gerne macht.

8. Nachhilfe geben

Wer anderen ein Schulfach erklären kann, der hat Übung darin, Fachfremden einen Sachverhalt näher zu bringen. Nachhilfe bedeutet also nicht nur Fähigkeiten in diesem Fach. Auch der Soft Skill Kommunikation ist hier versteckt. Das Eindenken in den anderen ist ebenso notwendig. 

9. Tätigkeit als Mediator

Hier verstecken sich viele Soft Skills. Hat ein Bewerber als Mediator fungiert, kennt er sich zum Beispiel mit Problemlösung aus. Er muss in der Lage sein, zu vermitteln, zu kommunizieren und sich in die Sicht anderer Leute hineinzuversetzen. Dadurch ist er konfliktfähig und bei Komplikationen sachlich und neutral.

10. Ordentliche Bewerbung

Es können minimale Kleinigkeiten sein, die im Personalrecruiting vielleicht erst gar nicht auffallen: Ist das Datum auf jeder Seite gleich formatiert? Sind elektronische Anhänge sinnvoll benannt? Steht der richtige Ansprechpartner in der Adresse? Ist das Foto in einer guten Qualität? Sind Abstände, Schriftgrößen und andere Formatierungen einheitlich? All das sind Hinweise darauf, ob ein Bewerber tatsächlich genau und sorgfältig arbeitet und diese Soft Skills nicht frei erfunden sind.

11. Bewerber mit Kindern

Eltern können eventuell nur halbtags arbeiten und müssen bei Bedarf kranke Kinder pflegen. Sie bringen aber auch automatisch Übung mit in Sachen Organisation, Stressmanagement und Kommunikation. Auch Motivation und Verhandlungsgeschick kommen ganz von allein. Das Personalrecruiting sollte Eltern also nicht vorschnell aus einem Bewerbungsprozess ausschließen, denn es kann in ihnen wertvolle Mitarbeiter mit gut ausgebildeten Soft Skills finden.

Typische Fehler im Umgang mit Soft Skills im Recruiting

Im Recruiting schleichen sich schnell Bewertungsfehler ein, wenn es um Soft Skills geht. Viele Arbeitgeber erwarten unbewusst Alleskönner. Sie möchten Bewerber, die kommunikativ, belastbar, führungsstark und gleichzeitig hoch anpassungsfähig sind. Diese Alleskönner-Illusion führt zu überzogenen Erwartungen und erschwert realistische Entscheidungen. Kein Bewerber erfüllt jedes Anforderungsprofil zu hundert Prozent, und das muss auch nicht sein. 

Ein weiterer häufiger Fehler liegt in der Verwendung von standardisierten Fragen ohne Tiefe. Klassiker wie „Wie gehen Sie mit Stress um?“ oder „Was sind Ihre Stärken?“ bleiben wirkungslos, wenn sie nicht durch individuelle Rückfragen und situative Beispiele ergänzt werden. Nur wer genauer nachfragt, erhält aussagekräftige Einblicke in die tatsächlichen Soft Skills eines Bewerbers. 

Auch beim Thema Unternehmenskultur ist Differenzierung wichtig. Viele Unternehmen setzen ausschließlich auf den Cultural Fit, also auf Bewerber, die möglichst gut ins bestehende Team passen. Das kann sinnvoll sein, aber verhindert oft Vielfalt. Der ergänzende Ansatz des Cultural Add geht einen Schritt weiter: Er berücksichtigt, welche neuen Perspektiven, Arbeitsweisen oder Werte ein Bewerber ins Team einbringen kann. So entsteht langfristig mehr Innovationskraft, Diversität und Entwicklungspotenzial im Unternehmen. 

Fazit: Soft Skills als Schlüssel für nachhaltige Einstellungen

Soft Skills entscheiden längst nicht mehr nur über den Feinschliff einer Bewerbung, sondern sie sind in vielen Fällen das entscheidende Kriterium für eine erfolgreiche und langfristige Zusammenarbeit. Wer im Recruiting nur auf Fachwissen und Berufserfahrung setzt, übersieht Potenziale, die für ein funktionierendes Miteinander, stabiles Wachstum und belastbare Teams entscheidend sind. 

Ein Bewerbungsgespräch bietet die ideale Gelegenheit, über gezielte Fragen, aktives Zuhören und genaue Beobachtung herauszufinden, wie Bewerber wirklich ticken. Wer dabei bewusst auf Kommunikationsfähigkeit, Eigeninitiative, Teamgeist oder Konfliktfähigkeit achtet, gewinnt wichtige Erkenntnisse, die im Arbeitsalltag oft den Unterschied machen.  

Soft Skills lassen sich nicht in Checklisten abbilden, aber sie lassen sich erkennen – mit der richtigen Haltung, der passenden Gesprächsführung und einem klaren Blick dafür, was ein Mensch jenseits des Lebenslaufs mitbringt. Wer diesen Blick schärft, stellt nicht nur schneller gute Mitarbeiter ein, sondern auch die richtigen. Und genau das ist der Schlüssel für nachhaltige Einstellungen. 

Kollegin Katha
Geschrieben von Katharina Hagedorn

Katharina Hagedorn ist unsere Expertin für Themen rund um einen modernen Arbeitsalltag, effektives Zeitmanagement und HR-Themen. Ihre langjährige Erfahrung aus PR-, Verlags- und Redaktionsarbeit verbindet sie bei Clockodo mit zertifiziertem Fachwissen zu rechtlichen Arbeitsthemen. 2018 hat sie als Online-Redakteurin angefangen, das Info-Portal aufzubauen und dort aktuelle sowie relevante Fragestellungen für Unternehmen aufzubereiten. Sie verfasst Texte für Webseite, Newsletter, Social Media und die Anwendung selbst und wirkte aktiv am Relaunch der Marke Clockodo mit.

Anna Geisler
Geschrieben von Anna Geisler

Anna Geisler ist unsere Expertin für Themen rund um einen entspannten Arbeitsalltag, modernes Zeitmanagement und HR-Themen. Ihr Fachwissen zieht sie aus ihrem Management-Studium mit dem Schwerpunkt Marketing und HR sowie aus ihrer langjährigen Erfahrung als Online-Redakteurin mit Fokus auf digitale Arbeitswelten. Bereits seit 2020 gehört Anna zum Team von Clockodo. Als Online-Redakteurin betreut sie das Info-Portal mit redaktionellem Know-how und Fokus auf Aktualität und Relevanz für Unternehmen. Ein besonderes Highlight ihrer bisherigen Arbeit bei Clockodo war ihre Mitwirkung am umfassenden Relaunch der Marke.

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