Welche Modelle des Sabbaticals gibt es?
Es gibt unterschiedliche Varianten des Sabbatjahres, die verschiedene Finanzierungen für dieses beinhalten. Zu den Modellen zählen:
Sabbatical durch ein Zeitwertkonto
Ein Zeitwertkonto fungiert als Sparbuch für Angestellte. Mitarbeiter können beispielsweise Überstunden, Prämien, nicht genutzte Urlaubstage oder einen Teil des Gehaltes auf diesem ansparen. Eingezahlte Arbeitszeit muss der Arbeitgeber in Geldwert umrechnen, sodass ein Wertguthaben auf dem Langzeitarbeitskonto entsteht. Dies nennt man Ansparphase.
Sobald der Arbeitnehmer ein Sabbatical nimmt, zahlt ihm der Arbeitgeber in der sogenannten Freistellungsphase das Wertguthaben aus. Der Mitarbeiter bleibt in der Zeit sozialversichert. Das Modell des Zeitwertkontos muss schriftlich geregelt sein, zum Beispiel im Arbeitsvertrag. Weitere Regelungen, damit ein Langzeitkonto möglich ist, lesen Sie im passenden Lexikonbeitrag Zeitwertkonto.
Sabbatical durch unbezahlten Urlaub
Ein Sabbatical durch unbezahlten Urlaub ist die einfachste und günstigste Variante für Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer nimmt in diesem Modell für einen längeren Zeitraum Sonderurlaub und erhält in dieser Zeit keine Entgeltfortzahlung. Die Sozialversicherung entfällt ebenfalls während des Sabbatical (erst ab dem zweiten Monat aufgrund einer einmonatigen Nachversicherungsfrist). Arbeitnehmer finanzieren ihr Sabbatical durch unbezahlten Urlaub in der Regel mit eigenen Ersparnissen.
Sabbatical durch ein Teilzeitmodell
In dieser Variante arbeitet der Arbeitnehmer in Vollzeit und erhält nur einen Teil seines Gehalts. Beispielsweise lässt er sich nur 50 Prozent auszahlen. Die anderen 50 Prozent spart der Mitarbeiter an und lässt es sich während seines Sabbaticals auszahlen. Hier handelt es sich wie im Modell des Zeitkontos um eine Anspar- und eine Freistellungsphase. Das Arbeitsverhältnis bleibt weiterhin bestehen und der Angestellte ist in der Zeit der Freistellung sozialversichert.
Um das Teilzeitmodell in Anspruch zu nehmen, muss der Mitarbeiter seit mindestens sechs Monaten im Unternehmen tätig sein und der Betrieb muss mehr als 15 Angestellte beschäftigen.
Sabbatical durch ein Arbeitszeitkonto
Arbeitnehmer, die über ein Arbeitszeitkonto verfügen, können über dieses Überstunden ansammeln und diese gebündelt für einen längeren Zeitraum abbauen. Die Dauer des Sabbaticals hängt in diesem Fall von der Anzahl der gesammelten Überstunden ab. Der Mitarbeiter erhält in der Zeit der Freistellung weiterhin sein volles Gehalt und bleibt sozialversichert.
Achtung: Laut Arbeitszeitgesetz müssen Arbeitnehmer ihre Überstunden nach sechs Monaten abbauen (§ 3 Arbeitszeitgesetz). Daher können Arbeitnehmer mit diesem Modell Arbeitszeitguthaben nicht über mehrere Jahre ansparen. Anders verhält es sich bei Überstunden, die auf ein Zeitwertkonto fließen. Diese müssen nicht in einem bestimmten Zeitraum genommen werden.
Sabbatical durch Kündigung
Eine weitere Möglichkeit für ein Sabbatjahr ist, dass Arbeitnehmer ihren Job kündigen und sich eine Auszeit nehmen. In diesem Fall gibt es keine garantierte Rückkehr mehr in das Unternehmen.