Als Arbeitsentgelt bezeichnet man im Allgemeinen die monetäre Vergütung, die der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer für seine vereinbarten Leistungen gemäß Arbeitsvertrag schuldig ist. Grundsätzlich versteht sich das Arbeitsentgelt als Bruttoarbeitsentgelt, das sich aus dem Nettoarbeitsentgelt und den vom Arbeitgeber einbehaltenen Lohnabzügen (Lohnsteuer und Beiträge für die Sozialversicherungen) zusammensetzt. In der Regel unterscheidet man beim Arbeitsentgelt zwischen Lohn und Gehalt (mehr hierzu in Lohnabrechnung). Häufig nutzt man jedoch den Begriff „Lohn” als Synonym dafür. Auch „Vergütung” wird als solches verwendet.
Arbeitsentgelt laut Sozialrecht
Laut Sozialrecht bedeutet Arbeitsentgelt alle laufenden oder einmaligen Einnahmen aus Beschäftigungsverhältnissen. Dabei ist irrelevant, ob ein Rechtsanspruch darauf besteht, unter welcher Bezeichnung sie gezahlt und in welcher Form sie geleistet werden. Ebenso gleichgültig ist, ob sie unmittelbar aus der Beschäftigung stammen oder mit dieser im Zusammenhang stehen.
Im Sinne des Arbeitsrechts versteht man unter Arbeitsentgelt alle erzielten Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit, also aus Arbeitsverhältnissen oder Dienstverhältnissen.
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Zur Arbeitszeiterfassung
Welche Grundsätze gibt es beim Arbeitsentgelt?
Arbeitgeber sind gemäß § 611a Abs. 2 BGB dazu verpflichtet, den im Arbeitsvertrag vereinbarten Arbeitslohn an den Arbeitnehmer auszuzahlen. Im Gegenzug sind Mitarbeiter ihrem Chef die vereinbarte Leistung schuldig (§ 611 BGB). Liefert der Arbeitnehmer seine Arbeitsleistung nicht, entbindet dies den Arbeitgeber von der Verpflichtung, Arbeitsentgelt zu zahlen (§ 326 Abs. 1 S. 1 BGB). Dies gilt nicht, wenn der Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfällt oder die Arbeitszeit und -leistung aufgrund von gesetzlichen Feiertagen wegfällt.
Unterschreitet der Arbeitnehmer die vereinbarte Arbeitszeit, darf der Arbeitgeber das Entgelt entsprechend kürzen. Sollte diese nicht im Arbeitsvertrag festgehalten worden sein, gilt die betriebsübliche Arbeitszeit.
Was ist der gesetzliche Mindestlohn?
In Deutschland gilt seit Januar 2015 ein gesetzlicher Mindestlohn, der die Untergrenze des Stundenlohns regelt. Ziel des allgemein verbindlichen Mindestlohns ist es, vor allem Arbeitnehmer ohne gewerkschaftliche Unterstützung zu schützen, und sie vor Ausbeutung zu bewahren. Dabei soll der Arbeitslohn aus einem Beschäftigungsverhältnis deren Existenzgrundlage sichern. Grundsätzlich hat jeder Arbeitnehmer, der über 18 Jahre alt ist, Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn.
Arbeitsentgelt nutzt man als Oberbegriff für verschiedene Lohnformen:
Gehalt
Gehalt beziehen in der Regel Angestellte. Dabei handelt es sich um einen monatlichen Festbetrag, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Arbeitsvertrag vereinbart haben.
Lohn
Gewerbliche Arbeitnehmer (Arbeiter) erhalten Lohn als Arbeitsentgelt. Der Lohn basiert auf der erbrachten Arbeitsleistung und variiert von Monat zu Monat. Im Arbeitsvertrag hält man dazu beispielsweise einen Stundenlohn fest. Die Höhe des Arbeitsentgelts ist dann abhängig von den geleisteten Arbeitsstunden.
Honorar
Freiberufler erhalten ein Honorar, das sie in Rechnung stellen, als Arbeitsentgelt. Dieses richtet sich nach der Auftragslage und schwankt entsprechend.
Sold
Als Sold oder Besoldung bezeichnet man die Vergütung von Soldaten.
Heuer
Heuer ist das Arbeitsentgelt von Seeleuten.
Gage
Gage ist die Vergütung von Künstlern und ist im Theater, Zirkus, Film und Fernsehen die übliche Form von Arbeitsentgelt.
Gebühren
Ärzte, Steuerberater, Anwälte und Notare rechnen Gebühren ab und erhalten darüber ihr Arbeitsentgelt.
Ausbildungsvergütung
Diese Form des Arbeitsentgelts erhalten Auszubildende in einem Ausbildungsverhältnis.
Zusätzliche Entlohnung
Darunter fallen zum Beispiel Prämien, Provisionen, Tantiemen und Gratifikationen (zum Beispiel Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld).
Existiert ein Tarifvertrag, der die Höhe des Arbeitsentgelts branchenweit regelt, greift dieser. Auch eine Betriebsvereinbarung kann die Entgelthöhe bestimmen, wenn kein Tarifvertrag gilt oder ein solcher eine Regelung durch eine Betriebsvereinbarung fordert.
Andernfalls verhandeln Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Betrag untereinander. In der Regel spricht man über das Monats-Bruttoarbeitsentgelt oder das Jahres-Bruttoarbeitsentgelt. Dabei müssen beide Parteien die Mindestlohn-Grenze berücksichtigen. Das genaue Bruttoarbeitsentgelt halten sie dann im Arbeitsvertrag fest. Vorsicht ist geboten im Rahmen des Gleichbehandlungsgrundsatzes: Arbeitgeber dürfen keine unsachliche oder willkürliche Differenzierung zwischen Mitarbeitern vornehmen, die sich dann auf die Gehaltshöhe auswirkt.
Wie wird Arbeitsentgelt ausgezahlt?
Arbeitgeber zahlen Arbeitsentgelt entweder bar oder bargeldlos. Sie dürfen es jedoch nicht in Sachleistungen auszahlen. Sachbezüge wie Mittagessen oder Dienstwohnungen können sie zusätzlich zum Arbeitsentgelt gewähren. Der Zahlungstermin, Zahlungsort sowie Art und Weise der Entgeltzahlung sind entweder im Arbeitsvertrag, in der Betriebsvereinbarung oder im Tarifvertrag geregelt. Sofern es keine tariflichen Regelungen gibt, aber ein Betriebsrat existiert, kann dieser gemäß § 87 Nr. 4 BetrVG darüber mitbestimmen.
Bonustipp für Unternehmer
Für Arbeitnehmer verjährt der Anspruch auf ihr Arbeitsentgelt nach drei Jahren. Dabei berechnet man die Frist vom Ende des Jahres, aus dem die Forderung entstanden ist. Ist der Anspruch verjährt, muss der Arbeitgeber das offene Arbeitsentgelt nicht mehr zahlen.
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Was ist beitragspflichtiges Bruttoarbeitsentgelt?
Grundsätzlich gilt Folgendes: Ist das erhaltene Arbeitsentgelt steuerpflichtig, so ist es auch beitragspflichtig. Dies bedeutet, dass auf das Entgelt Abgaben für die Sozialversicherung anfallen. Zu den beitragspflichtigen Entgelten zählen neben dem monatlichen Grundgehalt zum Beispiel:
Für Arbeitnehmer in einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis, Rentner und Auszubildende fallen keine Sozialversicherungsabgaben an.
Beispiel
Jannis fängt eine neue Stelle in einem Software-Unternehmen an. Er hat mit seiner Chefin ein monatliches Gehalt von 3.800 Euro ausgehandelt. Zusätzlich erhält er ein 13. Monatsgehalt sowie Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen. Das alles ergibt sein Arbeitsentgelt. Dieses bekommt er jeden Monat bargeldlos auf sein hinterlegtes Konto ausgezahlt, die Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld zum fälligen Zeitpunkt. Da Jannis jeden Tag seine Arbeitsleistung abliefert, hat seine Chefin Stina kein Recht, sein Entgelt zu kürzen.
Was bedeutet Arbeitsentgelt innerhalb der Gleitzone?
Die Gleitzone bezeichnet die Verdienstspanne in einem Midijob-Verhältnis. Das Arbeitsentgelt innerhalb dieser Gleitzone (ehemals Übergangsbereich genannt) muss regelmäßig zwischen 450,01 Euro und 1.300 Euro brutto pro Monat betragen. Grundsätzlich fallen auf dieses Entgelt vergünstigte Sozialversicherungsbeiträge und gegebenenfalls Steuern an.
Katharina Bensch
Katharina Bensch ist die Clockodo-Expertin für Themen rund um den Arbeitsalltag. Mit zertifiziertem Fachwissen zu rechtlichen Arbeitsthemen und vielfältiger Erfahrung als Redakteurin betreut sie das Clockodo-Info-Portal.
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