Welche Prämienarten gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Prämienlohn, die auf unterschiedliche Mehrleistungen abzielen. Grundsätzlich gilt für alle Prämienarten, dass die Arbeitnehmer „mehr” oder „besser” arbeiten müssen, also über ihre Normalleistung hinaus, um sich die zusätzliche Zahlung zu verdienen. Die Voraussetzung, um Prämienarten einzusetzen, ist die Einführung von festen Bezugsgrößen für jede dieser Arten.
Arbeitgeber haben die Möglichkeit, die Prämienarten miteinander zu kombinieren. Beispielsweise messen sie sowohl den Parameter der Qualität als auch den der Quantität und zahlen auf dieser Basis die Prämie an ihre Mitarbeiter aus.
Qualitätsprämie/Güteprämie
Die Qualitätsprämie, die man auch „Güteprämie” nennt, setzen Arbeitgeber dazu ein, die Qualität des Produktergebnisses zu steigern. Diese Kennzahl ist schwer messbar, da die Bezugsgrößen nicht einfach zu überprüfen sind. Betriebe nutzen dazu zum Beispiel die Menge der Ausschussware oder die Anzahl der Reklamationen.
Arbeitgeber nutzen diese Prämienart häufig in Kombination mit der Quantitätsprämie (siehe unten).
Mengenprämie/Mengenleistungsprämie/Quantitätsprämie
Die Mengenprämie, Mengenleistungsprämie oder Quantitätsprämie verwenden Arbeitgeber anstelle von Akkordlohn, wenn die zu erledigende Arbeit nicht akkordfähig ist. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Arbeitsbedingungen nicht konstant sind und dadurch eine faire Beurteilung der Menge erschwert wird. Die passende Bezugsgröße ist hier die Menge des Produktes. Diese Prämienart spiegelt eine Mischform aus Akkordlohn und Zeitlohn wider und ist die am häufigsten eingesetzte Prämienart.
Ersparnisprämie
Mit Hilfe der Ersparnisprämie setzen Arbeitgeber ihrer Belegschaft das Ziel, mit den verwendeten Roh-, Werk- oder Hilfsstoffen und anderen Ressourcen im Produktionsprozess sparsam umzugehen. Die Mitarbeiter sollen also weniger Material verbrauchen als vorgesehen ist. Um dies bemessen zu können, überprüft der Arbeitgeber die prozentualen Verbrauchsabweichungen. Arbeitgeber setzen die Ersparnisprämie aber auch für eine geringere Unfall- oder Krankheitsquote ein und zahlen den Arbeitnehmern dafür eine Prämie.
Auch ein kombinierter Einsatz von Ersparnis- und Mengenprämien ist für manche Betriebe sinnvoll.
Nutzungsprämie
Die Nutzungsprämie setzen Unternehmen ein, um die betrieblichen Kapazitäten auszulasten. Konkret zielt diese Prämienart darauf ab, Gerätschaften wie Maschinen oder Anlagen zeitlich optimal zu nutzen und Reparatur-, Wartungs-, Leerlauf-, und Wartezeiten so gering wie möglich zu halten. Voraussetzung für den Einsatz der Nutzungsprämie ist, dass der Arbeitnehmer Einfluss auf die Nutzung der Maschinen hat.
In der Praxis kombinieren Unternehmen diese Prämienart mit der Qualitäts- oder Ersparnisprämie.
Terminprämie
Die Terminprämie ist eher selten zu finden. Betriebe zahlen sie, wenn Arbeitnehmer eine Leistung termingerecht erbringen oder sie die Vorgabezeit sogar unterschreiten. Oft ist nicht ein einzelner Mitarbeiter oder ein Team von Mitarbeitern alleine dafür verantwortlich, die Deadline zu erreichen, da diese von weiteren Faktoren, wie externe Dienstleister, abhängt. Dadurch ist es schwierig, mit der Vorgabezeit als Grundlage für die Entlohnung zu arbeiten.
Ideen- und Vorschlagsprämien
Damit Arbeitgeber die Ideen- oder Vorschlagsprämie auszahlen, muss ein Mitarbeiter eine Idee oder einen Vorschlag, der gewinnbringend für das Unternehmen ist, einreichen. Dabei kann es sich um Ideen zur Ersparnis handeln oder Vorschläge, um Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten.
Einzel- und Gruppenprämien
Manche Betriebe, in denen die Leistung einzelner Mitarbeiter gut prüfbar ist, wenden Einzelprämien an. Häufiger setzt man jedoch Gruppenprämien ein, um so den Teamgeist der Mitarbeiter zu fördern. Als Bezugsgröße verwendet man dazu oft die Produktmenge oder den generierten Umsatz.