Hat Wechselschicht gesundheitliche Risiken?
Ein ständig wechselnder Tagesrhythmus wirkt sich auf Dauer negativ auf die Gesundheit aus. Müdigkeit und Stress stellen sich durch die Belastung ein. Wechselschicht kann weiterhin Krankheitsbilder wie Herz- und Kreislauferkrankungen, Hormonstörungen, Bluthochdruck, Essstörungen, Nervosität, Abgeschlagenheit und Schlafstörungen begünstigen. Solche Symptome wirken sich auch auf die Arbeit und Konzentration aus. Beim Bedienen schwerer Maschinen oder bei viel Verantwortung ist das zu berücksichtigen, damit keine Unfälle entstehen.
Um Arbeitnehmern die Wechselschicht zu vereinfachen, empfehlen Experten einen Wechsel von Früh- über Spät- zur Nachtschicht. Nach höchstens drei Nachtschichten nacheinander sollten mindestens 24 Stunden Freizeit bestehen, um danach mit einer anderen Schicht weiterzumachen. Dies dient der Erholung, um das Schlafdefizit auszugleichen.
Insgesamt ist es ratsam, höchstens sieben Arbeitstage aufeinander folgen zu lassen.
Können Arbeitnehmer mit einem ärztlichen Attest verlangen, nur in der Frühschicht eingeteilt zu werden?
Grundsätzlich haben Arbeitnehmer keinen generellen Anspruch darauf, nur in der Frühschicht zu arbeiten. Allerdings kann ein ärztliches Attest, das gesundheitliche Einschränkungen bescheinigt, dazu führen, dass der Arbeitgeber eine Anpassung der Schichtzeiten prüfen muss.
Laut Arbeitsrecht und Fürsorgepflicht des Arbeitgebers muss dieser gesundheitliche Risiken für seine Mitarbeiter möglichst vermeiden. Ist nachweislich belegt, dass Schichtarbeit die Gesundheit erheblich beeinträchtigt, kann der Arbeitnehmer von der Wechselschicht befreit oder in eine andere Schicht eingeteilt werden. In der Praxis hängt dies jedoch von den betrieblichen Möglichkeiten und den Regelungen im Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag ab.
In solchen Fällen sollten Arbeitnehmer frühzeitig das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen, um eine individuelle Lösung zu finden, die sowohl die Gesundheit des Mitarbeiters als auch die betrieblichen Abläufe berücksichtigt.