Wo funktioniert mobiles Arbeiten?
Solange es nicht anders vertraglich geregelt ist, funktioniert Mobilarbeit an allen Arbeitsplätzen, an denen der Arbeitnehmer arbeiten möchte. Bei einigen Mitarbeitern kommt die Frage auf, ob Mobilarbeit auch im Ausland gestattet ist. Hierfür ist es notwendig, dass der Angestellte sich mit seinem Chef abspricht. Dieser muss einverstanden sein und die Vereinbarung über mobiles Arbeiten im Ausland in die Betriebsvereinbarung oder einen individuellen Vertrag aufnehmen. Auch für dieses Modell gelten alle Gesetze und Regelungen, die im Inland festgesetzt sind.
Mobiles Arbeiten Vorteile
Höhere Arbeitszufriedenheit und Motivation
Durch mobiles Arbeiten steigt die Work-Life-Balance des Arbeitnehmers. Dies führt zu einer höheren Zufriedenheit mit dem Job und zu mehr Motivation im Beruf und im Alltag. Eine Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) fand bereits heraus, dass Angestellte, die mobile Arbeit nutzen, eine höhere Arbeitszufriedenheit aufzeigen und dass ihre Produktivität steigt.
Ortsunabhängiges Arbeiten
Aufgrund der Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, kann der Arbeitnehmer Zeiten effizienter nutzen. So kann beispielsweise Reisezeit im Zug oder am Flughafen genutzt werden, um Aufgaben zu erledigen. Da weniger Vorgaben für das mobile Arbeiten gelten als zum Beispiel im Büro oder im Home-Office, kann dieses einfacher umgesetzt werden. Wer Freelancer werden möchte oder ist, für den gelten ohne Chef nur die Vorgaben des mobilen Arbeitens.
Flexibilität
Der Arbeitnehmer ist flexibler in der Arbeitsplatzgestaltung. Arzttermine oder andere private Verpflichtungen sind neben der Arbeit leichter zu vereinbaren. Der Mitarbeiter kann beispielsweise auf dem Weg zum Termin arbeiten.
Attraktiver Arbeitgeber
Für viele Arbeitnehmer ist die Möglichkeit, Mobilarbeit nutzen zu können, ein Entscheidungskriterium bei der Stellenauswahl. Bietet ein Unternehmen dieses Modell an, ist das möglicherweise der entscheidende Punkt, weshalb sich ein qualifizierter Arbeitnehmer für diese Firma entscheidet.
Mobiles Arbeiten Nachteile
Arbeitnehmerschutz
Da weniger Regelungen für mobile Arbeit und mobile Arbeitsplätze gelten als vor Ort, ist automatisch weniger Schutz für Arbeitnehmer die Folge. Der Angestellte kann sich beim Arbeiten auf einem klapprigen Stuhl im Café oder beim stundenlangen Sitzen während einer Zugfahrt beispielsweise schneller Rückenschmerzen zuziehen als auf einem ergonomischen Stuhl am festeingerichteten Arbeitsplatz.
Datenschutz
Der Arbeitgeber ist einem höheren Risiko durch Datenschutzverstöße ausgesetzt. Arbeitet der Angestellte beispielsweise an einem öffentlichen Ort, kann ein Sitznachbar schnell auf den Bildschirm des Laptops schauen. Die Gefahr, dass Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse sowie sensible Daten an Außenstehende gelangen, ist an mobilen Arbeitsplätzen somit wesentlich höher, genauso wie die Missbrauchsmöglichkeit dieser Geheimnisse.
Weniger Kontrolle
Der Arbeitgeber hat weniger Kontrolle über die Arbeitszeit des Arbeitnehmers und muss auf dessen selbstständige Arbeit vertrauen. Viele Vorgesetzte setzen daher auf eine digitale Zeiterfassung, um trotz mobiler Arbeit einen Überblick über die Aufgaben und die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter zu haben.
Weniger Absprachen
Meetings und Absprachen sind schwieriger zu planen und zu treffen. Angestellte müssen häufiger auf E-Mails und Anrufe zurückgreifen als vor Ort, da sie dafür nicht in das Büro nebenan gehen können. Es ist daher mehr Aufwand, mit Kollegen zu sprechen oder ein kurzfristiges Teammeeting einzuberufen.