Welche Vor- und Nachteile gibt es beim Arbeiten von überall?
Vorteile vom ortsunabhängig Arbeiten
Wahl des Arbeitsortes
Es kommt nicht absolut jeder Ort infrage. Aber dennoch jeder, der eine Arbeitsatmosphäre und Internetverbindung bietet. Ortsunabhängige Jobs können aus so gut wie jedem Land verrichtet werden. Außerdem ist ein Wechsel möglich, wann immer man weiterziehen möchte.
Eigene Zeiteinteilung
Selbstständige entscheiden jeden Tag aufs Neue, wann sie welches Projekt angehen. So können Aufgaben um die Freizeit drum herum gelegt und Motivationsphasen ausgenutzt werden. Dabei dürfen Remote Worker Deadlines natürlich nicht vergessen.
Neue Bekanntschaften
Durch den Community-Aspekt treffen Digitale Nomaden viele Gleichgesinnte. Austausch wird hier groß geschrieben und oft leben die Freelancer auch für eine Zeit zusammen. Normale Arbeitnehmer treffen meist nur Leute aus demselben Unternehmen.
Nachteile vom Digitalen Nomadenleben
Abstand zu Familie und Freunden
Zwar ist die Kommunikation über das Internet sehr vielfältig und gut ausgebaut. Trotzdem ist ein persönliches Treffen etwas anderes. Jeder sollte vor der Abreise überlegen, wie sehr ihm das fehlen würde. Auch direkte Kollegen im selben Büro fallen häufig weg.
Zeitunterschied
Wer auf einem anderen Kontinent arbeitet als seine Kunden, der sitzt oft in einer anderen Zeitzone. Deadlines und Meetings finden dann früh morgens, spät abends oder gar nachts statt. Ortsunabhängig arbeiten bedeutet nicht, zeitunabhängig zu sein.
Infrastruktur aufbauen
Im Urlaub hat man alles Nötige im Koffer. Baut man sich aber für längere Zeit ein Heim auf, brauchen Remote Worker einige Anlaufstellen. Neben Unterkunft, Internet und Handyvertrag muss man Lebensmittel kaufen, die nächste Apotheke kennen und eventuell Arztbesuche machen. Man braucht einen Friseur, einen Optiker oder man muss einen Handwerker rufen.
5. Frage: Die Kunden
Wie nehmen deine Kunden das auf? Sind sie begeistert oder skeptisch? Reagieren sie positiv oder haben sie Bedenken, dass Projekte nicht fertig werden?
Jan Schulze-Siebert:
„Meine Kunden haben meine Entscheidung, remote für sie zu arbeiten, sehr entspannt und optimistisch aufgenommen. Eigentlich hatten sie auch keine andere Wahl, da ich direkt nach Beginn meiner Selbstständigkeit auf Reisen gegangen bin. Und seien wir doch mal ehrlich, wer mit einem Freelancer in Berlin arbeitet und selbst in München sitzt, hat die gleichen Schwierigkeiten wie mit jemandem, der in Thailand im Coworking Space arbeitet. Auf die Zeitverschiebung muss schließlich der Freelancer reagieren und nicht der Kunde in Deutschland.
Reisen als Digitaler Nomade bedeutet in dem Sinne auch nicht Reisen wie ein Backpacker. Es geht oftmals eher darum, sich eine Base zu suchen und diese zu seinem Lebensmittelpunkt für einige Wochen oder gar Monate zu machen. Dadurch hat man die Möglichkeit, sich perfekte Arbeitsbedingungen zu schaffen.“
Lars Müller:
„Sie nehmen es überwiegend positiv auf. Sie sehen, dass wir viel Erfahrung haben und alles trotzdem gut und reibungslos läuft. Entscheidend ist einfach, wie man das remote Arbeiten nach außen kommuniziert. Im Grunde genommen ändert sich ja nichts an der Arbeit, der einzige Unterschied ist die Zeitverschiebung.“