Wie funktioniert das Arbeitszeitmodell Gleitzeit?
Flexible Arbeitszeit
Gleitzeit zeichnet sich vor allem durch flexible Arbeitszeiten aus. Die Mitarbeiter entscheiden, um welche Uhrzeit sie anfangen zu arbeiten. Arbeitgeber legen einen Zeitrahmen fest, in dem ihre Angestellten kommen und gehen dürfen. Das kann zum Beispiel zwischen 7 Uhr und 19 Uhr sein. Die vertragliche vereinbarte Wochenarbeitszeit ändert sich dadurch nicht. Arbeitgeber achten in einem solchen Modell selbst darauf, dass sie nicht zu viel oder zu wenig arbeiten.
Ein Stundenkonto dient als Hilfestellung. Besonders digitale Arbeitszeiterfassungen bieten die Möglichkeiten, sich täglich ein- und auszuloggen. Das Konto rechnet die Arbeitszeiten zusammen und zeigt Plus- und Minusstunden auf. Das übliche Vorgehen erlaubt den Arbeitnehmern, in einem bestimmten Rahmen Überstunden auf- und abzubauen.
Kernarbeitszeit
Eine Kernarbeitszeit ist ein Zeitraum innerhalb des Gleitzeit-Rahmens, in dem Anwesenheitspflicht besteht. Der Zeitraum muss kürzer sein als die tägliche Arbeitszeit, damit Angestellte vorher und nachher flexibel sind. Besprechungen und Termine liegen üblicherweise in der Kernarbeitszeit, in der alle Mitarbeiter da sind.
Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit
Ist keine Kernarbeitszeit definiert, gestalten sich Absprachen und Meetings unter Umständen schwieriger. Kommen Mitarbeiter nicht zur selben Zeit zur Arbeit, können sie keine Absprachen treffen.
Gleitzeit mit Funktionszeit
Unter Funktionszeit verstehen Arbeitgeber die Zeit, in der ihre Arbeitnehmer eine bestimmte Funktion erfüllen. Das kann zum Beispiel das Beantworten von Telefonanrufen sein. Vor allem in Firmen, die einen Kundensupport anbieten, sind Funktionszeiten relevant.
Unterschied zur Vertrauensarbeitszeit
Im Gegensatz zum Gleitzeitmodell, in dem Arbeitnehmer die Arbeitszeit dokumentieren, überprüft bei Vertrauensarbeitszeit bisher niemand die tatsächlich geleistete Arbeitszeit. Der Arbeitgeber schreibt eine Stundenzahl oder Arbeitszeit vor und die Angestellten arbeiten in diesem Rahmen. Dies ändert sich, wenn in Zukunft alle Arbeitgeber der EU die Zeiten ihrer Mitarbeiter aufnehmen.
Jahresarbeitszeit
Anstelle von monatlichen oder täglichen Sollstunden gibt es die Möglichkeit von jährlich vereinbarten Stunden. Arbeitnehmer entscheiden nicht nur, wann sie kommen, sondern auch ob an einem Tag überhaupt.