Akkordarbeit für Schwangere und Stillende
Gemäß § 11 Abs. 6 Nr. 1 des Mutterschutzgesetzes (MuSchG) ist es untersagt, Schwangere oder Stillende mit Tätigkeiten zu beschäftigen, bei denen durch erhöhtes Arbeitstempo ein höheres Einkommen erzielt wird. Dieses Verbot dient dem Schutz vor Überbeanspruchung und gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind. In Ausnahmefällen kann die zuständige Aufsichtsbehörde gemäß § 29 Abs. 3 Satz 2 Nr. 8 MuSchG eine Ausnahme bewilligen, wenn die Art der Arbeit und das Arbeitstempo eine Beeinträchtigung der Gesundheit von Frau und Kind nicht befürchten lassen.
Akkordarbeit für Jugendliche
Nach § 23 des Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) dürfen Jugendliche grundsätzlich keine Akkordarbeit ausüben – es sei denn, sie absolvieren eine Ausbildung, in deren Rahmen Akkordarbeit notwendig ist, und stehen unter fachkundiger Aufsicht. Dieses Verbot soll Jugendliche vor Überlastung und den damit verbundenen gesundheitlichen Gefahren schützen. Ausnahmen sind möglich, wenn die Akkordarbeit für die Ausbildung des Jugendlichen erforderlich ist und eine qualifizierte Aufsichtsperson anwesend ist.
Gibt es eine Altersgrenze bei Akkordarbeit?
In Deutschland ist Akkordarbeit für Jugendliche unter 18 Jahren – mit einigen Ausnahmeregelungen – verboten, da der hohe Leistungsdruck und das gesteigerte Arbeitstempo gesundheitliche Risiken bergen. Ausnahmen bestehen für Jugendliche, die eine Berufsausbildung in diesem Bereich absolvieren; hierbei muss jedoch ein Fachkundiger den Schutz des jugendlichen Arbeitnehmers gewährleisten. Für ältere Arbeitnehmer gibt es keine gesetzlich festgelegte Altersgrenze für Akkordarbeit. Allerdings sollten Arbeitgeber die individuelle Leistungsfähigkeit und Gesundheit älterer Mitarbeiter berücksichtigen und gegebenenfalls Schonregelungen anwenden, um Überlastungen zu vermeiden.
Akkordarbeit für Fahrpersonal
Für Fahrpersonal, wie beispielsweise LKW-Fahrer, ist Akkordarbeit gemäß § 3 des Fahrpersonalgesetzes (FPersG) verboten. Dieses Verbot soll verhindern, dass durch den Leistungsdruck die Verkehrssicherheit beeinträchtigt wird. Eine Entlohnung, die an die Fahrleistung gekoppelt ist, könnte Fahrer dazu verleiten, schneller zu fahren oder Pausen zu verkürzen, was das Unfallrisiko erhöht.