Stundensatzkalkulation: Wie kann man den eigenen Stundensatz berechnen?
Was beinhaltet ein Stundensatz?
Auf einen Blick:
- Personalkosten
- Arbeitgeberanteil der Versicherungen
- Urlaub und Krankheit
- Steuern
- Laufende Kosten
- Preiserhöhungen
- Risiken
- Unproduktive Zeit
- Marketing und Werbung
- Gewinn
- Rücklagen
Bei der Berechnung eines Stundensatzes gibt es in der Regel viele Faktoren zu berücksichtigen. Zwar richtet er sich nach der Branche und dem Wettbewerb, trotzdem muss er alle Kosten decken und darüber hinausgehen. Egal ob kalkulierte Einnahmen für Firmen oder Freelancer-Stundensatz – jeder Unternehmer hat durch den Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben einen großen Vorteil. Denn den Stundenlohn allein abzudecken reicht bei Weitem nicht.
Ein unökonomischer Stundensatz schadet auf Dauer. Zu günstige Angebote lehnt der Kunde unter Umständen ab, weil er eine schlechte Qualität vermutet. Verändert sich die Lebenssituation des Selbstständigen, kommt eine Erhöhung der Preise bei Bestandskunden nicht gut an. Wer mit Dumping-Preisen wirbt, handelt zusätzlich unfair seinen Branchenkollegen gegenüber und trübt das Bild der gesamten Branche.
Ein Stundensatz deckt zum einen die Personalkosten ab. Zu diesen zählt der Bruttolohn der einzelnen Mitarbeiter. Dazu kommen die Arbeitgeberanteile der Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Urlaub und Krankheit der Beschäftigten sind Verluste, die einkalkuliert sein wollen. Weiterhin zahlt ein Unternehmer Steuern an Gewerbe- und Finanzamt: Ertrags-, Verbrauchs- oder Substanzsteuern, Umsatzsteuern, Lohnsteuer. Gleichzeitig zahlen Unternehmen laufende Kosten wie Miete, Material und andere Betriebskosten und kalkulieren Risiken wie Ausfälle und Preissteigerungen.
Auf die monatlichen Kosten kommen weitere, die nicht regelmäßig anfallen. Sämtliche Zahlungen für Marketing und Werbung zahlt der Kunde nicht direkt. Die Mitarbeiter arbeiten nicht jeden Tag, sondern haben Wochenende. Hinzu kommen bezahlte Urlaube und Krankheitstage oder Fortbildungen, an denen eventuell das ganze Team teilnimmt.
Sogenannte unproduktive Arbeiten sind Zeiten, in denen niemand direkt für einen Auftraggeber arbeitet. Das sind Büroarbeiten wie Abrechnungen oder Angebote erstellen und die Buchhaltung. Die Wartung der eigenen Geräte, Lagerarbeiten, Fahrtzeiten und andere organisatorische Aufgaben bringen ebenfalls kein direktes Geld. Saisonale Schwankungen fallen ebenso ins Gewicht wie Lohn- und Preissteigerungen.
Zu alledem möchte ein Unternehmer nicht seine Kosten geradeso decken, sondern Gewinn erzielen und Rücklagen bilden. Den Stundensatz errechnen ist für das gesamte Unternehmen von hoher Bedeutung, damit alle Kosten berücksichtigt sind.