Fakturierung bezeichnet die Erstellung und Ausstellung von Rechnungen für erbrachte Leistungen oder gelieferte Produkte. Sie ist ein zentraler Bestandteil des kaufmännischen Prozesses und zählt zu den grundlegenden Aufgaben in der Buchhaltung. Sobald ein Auftrag abgeschlossen ist, folgt in der Regel die Fakturierung – also die schriftliche Dokumentation der Forderung gegenüber dem Kunden in Form einer Rechnung.
Als betriebswirtschaftlicher Vorgang ist die Fakturierung für Unternehmen jeder Größe relevant. Ob Freiberufler, Start-up oder Mittelständler – ohne korrekte und rechtzeitige Rechnungsstellung geraten Zahlungsflüsse ins Stocken und die Liquidität leidet. Die Fakturierung erfüllt daher nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern ist auch ein wichtiges Instrument zur Sicherung des unternehmerischen Erfolgs.
Arten der Fakturierung im Überblick
Je nach Branche, Abrechnungsmodell oder Geschäftsprozess unterscheiden sich auch die Zeitpunkte, zu denen Rechnungen erstellt werden. In der Praxis haben sich zwei grundlegende Arten der Fakturierung etabliert: die Vorfakturierung und die Nachfakturierung. Beide Varianten haben ihre Berechtigung – je nachdem, ob Leistungen im Voraus oder im Nachhinein abgerechnet werden.
Vorfakturierung: Rechnung vor Leistungserbringung
Bei der Vorfakturierung wird die Rechnung bereits vor der tatsächlichen Leistungserbringung oder Lieferung erstellt und versendet. Dieses Verfahren ist vor allem im Projektgeschäft, bei Vorkasse-Modellen oder im Abo-Bereich üblich. Der Vorteil: Unternehmen sichern sich frühzeitig den Zahlungseingang und reduzieren das Ausfallrisiko. Für Kunden bedeutet das allerdings, dass sie bereits zahlen, bevor die Leistung vollständig erbracht wurde.
Nachfakturierung: Abrechnung nach Leistungserbringung
Die Nachfakturierung ist der klassische Ansatz in vielen Branchen. Hier wird erst dann eine Rechnung erstellt, wenn die vereinbarte Leistung vollständig erbracht wurde – etwa bei Dienstleistungen, Werkverträgen oder im Handwerk. Die Nachfakturierung basiert auf tatsächlich geleisteten Stunden, Mengen oder Projektfortschritten und bietet hohe Transparenz. Besonders sinnvoll ist sie in Verbindung mit einer Zeiterfassung wie Clockodo, denn so lassen sich erbrachte Zeiten exakt dokumentieren und direkt an eine angebundene Rechnungssoftware übergeben.
Fakturierung vs. Rechnungsstellung: Wo liegt der Unterschied?
Die Begriffe „Fakturierung“ und „Rechnungsstellung“ werden im deutschen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet. Beide beschreiben den Vorgang, bei dem eine Rechnung erstellt und an den Kunden übermittelt wird. Wer also eine Rechnung fakturiert, stellt sie aus – so viel ist klar. Dennoch gibt es feine Unterschiede in der Verwendung der Begriffe.
„Fakturieren“ wird häufig im betriebswirtschaftlichen oder buchhalterischen Kontext verwendet und betont den Prozesscharakter, also das systematische Erfassen, Erstellen und Dokumentieren von Rechnungen. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Lateinischen („facere“ = machen, tun) und ist besonders im internationalen Geschäftsverkehr oder in der Softwarewelt üblich.
Die Rechnungsstellung dagegen ist der allgemeinere, umgangssprachlichere Ausdruck. Er findet sich eher in Gesprächen mit Kunden oder im Alltag von Selbstständigen wieder. Juristisch gibt es zwischen beiden Begriffen keinen relevanten Unterschied – wer eine Rechnung stellt, fakturiert sie auch.
In der Praxis spricht man dann vom „Fakturieren von Rechnungen“, wenn der Fokus auf dem geregelten Ablauf und der Integration in buchhalterische Prozesse liegt – etwa bei automatisierten Systemen oder bei der Anbindung von Zeiterfassung an eine Rechnungssoftware.