Burnout Prävention: Ausgewogenes Arbeitsleben fördern

In einer Welt, die von ständigem Druck und hohen Erwartungen geprägt ist, ist die Prävention von Burnout zu einem wichtigen Thema am Arbeitsplatz geworden. Burnout kann nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter beeinträchtigen, sondern auch die Leistungsfähigkeit und Produktivität eines Unternehmens negativ beeinflussen. Daher ist es entscheidend, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um Burnout vorzubeugen und ein gesundes Arbeitsumfeld zu fördern.

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Was versteht man unter Burnout Prävention?

Die Burnout Prävention bezeichnet Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, das Risiko für die Entwicklung eines Burnout-Syndroms zu verringern. Ziel ist es, frühzeitig Stressoren zu erkennen und zu bewältigen, die psychische Erschöpfung und reduzierte Leistungsfähigkeit verursachen können. Zu den Präventionsansätzen gehören unter anderem die Förderung eines ausgeglichenen Arbeitslebens, Stressmanagement-Trainings, achtsamkeitsbasierte Techniken, gesunde Lebensführung sowie die Stärkung sozialer Kompetenzen und Netzwerke. Die Verantwortung für die Prävention liegt sowohl bei den Individuen als auch bei den Organisationen, die Arbeitsbedingungen schaffen sollten, die Gesundheit und Wohlbefinden unterstützen. 

Was ist ein Burnout und welche Symptome zeigt er? 

Ein Burnout ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, verursacht durch langanhaltenden Stress und Überarbeitung. Die Diagnose nach ICD-10-GM gibt es so nicht. Das Burnout-Syndrom wird unter “Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung” unter Z73 geführt. Er beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen deutlich. Zu den häufigsten Anzeichen gehören: 

  • Anhaltender Erschöpfungszustand  
  • Abnehmende Leistungsfähigkeit 
  • Zunehmend abbauende Motivation 
  • Antriebslosigkeit 
  • Konzentrationsprobleme  
  • Starke Müdigkeit 
  • Desillusionierung 
  • Ein Gefühl von Überwältigung und Überforderung  
  • Desinteresse an der Arbeit 
  • Depersonalisation 
  • Reizbarkeit 
  • Schlafstörungen 
  • Kopfschmerzen 
  • Magen-Darm-Problemen 
  • Muskelverspannungen 

Ursachen von Burnout 

Die Ursachen von Burnout sind komplex und noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass eine Kombination aus individuellen und arbeitsbezogenen Faktoren zu Burnout führen kann. 

Menschen, die viel leisten und sich für ihre Arbeit engagieren, sind besonders anfällig dafür. Denn sie sind es gewohnt, sich selbst zu pushen und Höchstleistungen zu bringen. Doch wenn der Druck zu groß wird und die Belastung zu hoch ist, kann das zu einem Burnout führen. 

Individuelle Faktoren 

Zu den individuellen Faktoren, die zu Burnout beitragen können, gehören: 

  • Persönlichkeit: Menschen mit einem hohen Anspruchsniveau oder einer geringen Frustrationstoleranz sind anfälliger für Burnout. Sie sind oft perfektionistisch und setzen sich selbst hohe Ziele, die sie dann nicht erreichen können. 
  • Lebensstil: Ein ungesunder Lebensstil, wie z. B. ungesunde Ernährung, Schlafmangel oder Bewegungsmangel, kann das Risiko für Burnout erhöhen. Wer sich nicht ausreichend um sich selbst kümmert, ist anfälliger für Stress und Überforderung. 
  • Persönliche Krisen: Lebensereignisse wie Trennungen, Trauerfälle oder Arbeitsplatzverlust können das Risiko für Burnout erhöhen. Wer mit einer Krise zu kämpfen hat, ist anfälliger für Stress und Überforderung. 

Arbeitsbezogene Faktoren 

Zu den arbeitsbezogenen Faktoren, die zu Burnout beitragen können, gehören: 

  • Hohe Arbeitsbelastung: Eine hohe Arbeitsbelastung, die mit einem hohen Zeitdruck und einer hohen Verantwortung einhergeht, kann zu Burnout führen. Wer überfordert ist, kann nicht mehr mit den Anforderungen seiner Arbeit Schritt halten und fühlt sich ausgebrannt. 
  • Unklare Rollen und Erwartungen: Unklare Rollen und Erwartungen können zu Stress und Überforderung führen. Wer nicht weiß, was von ihm erwartet wird, kann sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren und fühlt sich unsicher. 
  • Negatives Arbeitsklima: Ein negatives Arbeitsklima, das durch Konflikte, Mobbing oder Ausgrenzung geprägt ist, kann zu Burnout führen. Wer sich am Arbeitsplatz nicht wohl fühlt, kann sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren und fühlt sich ausgebrannt. 

Bedeutung und Ziele der Burnout Prävention

Die Bedeutung der Burnout-Prävention liegt darin, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen zu erhalten. Dabei kann die Burnout-Prävention sowohl von jedem Einzelnen selbst als auch von Unternehmen und Organisationen durchgeführt werden. Die Prävention von Burnout ist eine wichtige Investition in die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern.  

Ziel ist das Risiko für eine Erkrankung zu verringern, bereits aufgetretene Symptome zu mildern und die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern.  

Burnout Prävention im Unternehmen

In einer zunehmend anspruchsvollen Arbeitswelt ist die Prävention von Burnout zu einer Priorität für Unternehmen geworden. Burnout kann nicht nur die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter beeinträchtigen, sondern auch zu langfristigen Ausfallzeiten führen. Daher ist es entscheidend, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern und Burnout vorzubeugen. 

Die Burnout Prävention in Unternehmen ist eine Investition in die langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter sowie in den Unternehmenserfolg. Indem proaktiv Maßnahmen ergriffen werden, kann ein unterstützendes Arbeitsumfeld geschaffen werden, welches die Stressbelastung reduziert.  

Yoga als Burnout Prävention

Rolle der Arbeitgeber bei der Burnout Prävention

Arbeitgeber spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Burnout. Indem sie ein unterstützendes Arbeitsumfeld schaffen und gezielte Maßnahmen ergreifen, können sie dazu beitragen, das Risiko von Burnout bei ihren Mitarbeitern zu reduzieren. 

  • Schaffen einer gesunden Arbeitskultur: Arbeitgeber sollten eine Arbeitskultur fördern, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt. Das bedeutet, offene Kommunikation zu fördern, die Wertschätzung von Arbeit und Leistung zu betonen und eine Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit zu schaffen. 
  • Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance: Arbeitgeber sollten Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter eine ausgewogene Work-Life-Balance haben. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit von Telearbeit, Urlaubs- und Erholungsangebote sowie die Förderung von Pausen und Erholungsphasen während des Arbeitstages. 
  • Bereitstellung von Ressourcen zur Stressbewältigung: Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern dabei helfen, mit Stress umzugehen, indem sie Ressourcen und Programme zur Stressbewältigung anbieten. Dazu gehören Schulungen zum Umgang mit Stress, Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation, sowie Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten. 
  • Klare Kommunikation und Erwartungsmanagement: Arbeitgeber sollten klare Erwartungen kommunizieren und sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter wissen, was von ihnen erwartet wird. Dies kann dazu beitragen, Unsicherheit und Überlastung zu reduzieren und das Gefühl der Kontrolle und Selbstwirksamkeit zu stärken. 
  • Förderung von Selbstfürsorge und Prävention: Arbeitgeber können ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, für ihre eigene psychische Gesundheit zu sorgen, indem sie Programme und Initiativen zur Prävention von Burnout anbieten. Dazu gehören regelmäßige Gesundheitschecks, Fitness- und Ernährungsprogramme sowie Maßnahmen zur Förderung von Schlaf und Entspannung. 

Individuelle Strategien zur Burnout Prävention

Während Unternehmen Maßnahmen zur Burnout-Prävention auf organisatorischer Ebene umsetzen, liegt es auch in der Verantwortung jedes Einzelnen, persönliche Strategien zu entwickeln, um den Belastungen am Arbeitsplatz zu begegnen und ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben zu bewahren. Dazu gehören z.B.:  

  • Selbstreflexion: Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um eigene Grenzen und Bedürfnisse zu erkennen und zu verstehen. Daher sollte die Arbeitsbelastung und mögliche Stressoren regelmäßig reflektiert werden.  
  • Zeitmanagement: Das Erlernen von Zeitmanagement-Techniken, hilft dabei die Arbeitszeit effizienter zu gestalten. 
  • Grenzen setzen: Manchmal kann es Sinn machen auch mal "Nein" zu sagen und Grenzen zu setzen, um so seine eine Überlastung zu vermeiden. 
  • Selbstfürsorge praktizieren: Gesunde Gewohnheiten wie regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können dazu beitragen, dass man weniger anfällig für einen Burnout ist.  
  • Soziale Unterstützung suchen: Die Unterstützung durch Freunde, Familie oder Kollegen kann sehr heilsam sein. Daher sollte man sich nicht scheuen, Hilfe anzunehmen.  
  • Interessen außerhalb der Arbeit pflegen: Wenn Hobbys und Interessen außerhalb der Arbeit gepflegt werden, kann das zu einem entspannten Ausgleich ihm Leben führen, der einen positiven Effekt auf den Beruf hat.  

12-Stufen-Programm in der Burnout Behandlung

Das 12-Stufen-Programm ist eine psychotherapeutische Behandlung für Menschen mit Burnout. Es wurde von dem deutschen Psychologen Thomas M.H. Bergner entwickelt und ist in seinem Buch "Burnout-Prävention: Sich selbst helfen - 12-Stufen-Programm zur Selbsthilfe" beschrieben. Es ist ein ganzheitliches Programm, das sowohl auf die psychischen als auch auf die körperlichen Aspekte von Burnout eingeht. Es zielt darauf ab, die Betroffenen dabei zu unterstützen, ihre Selbstwahrnehmung zu verbessern, ihre Ressourcen zu stärken und einen gesunden Lebensstil zu entwickeln.  

Studien haben gezeigt, dass das 12-Stufen-Programm bei der Behandlung von Burnout wirksam ist. Es kann dazu beitragen, die Symptome von Burnout zu lindern und die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern. 

Das Programm ist in folgende Stufen unterteilt: 

  1. Realitätsakzeptanz: Die Betroffenen lernen, ihre Situation zu akzeptieren und sich einzugestehen, dass sie ein Burnout haben. 
  2. Ressourcensammlung: Die Betroffenen identifizieren ihre Stärken und Ressourcen und lernen, diese zu nutzen. 
  3. Dyadenkompetenz: Die Betroffenen lernen, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und zu pflegen. 
  4. Situationstoleranz: Die Betroffenen lernen, schwierige Situationen zu akzeptieren und damit umzugehen. 
  5. Rollensicherheit: Die Betroffenen reflektieren ihre Rollen und Erwartungen und finden eine für sie passende Rolle. 
  6. Selbstfürsorge: Die Betroffenen lernen, sich selbst zu achten und zu pflegen. 
  7. Körperwahrnehmung: Die Betroffenen lernen, ihren Körper wahrzunehmen und auf seine Signale zu achten. 
  8. Achtsamkeit: Die Betroffenen lernen, achtsam im Hier und Jetzt zu leben. 
  9. Stressmanagement: Die Betroffenen lernen, Stress zu erkennen und zu bewältigen. 
  10. Selbstwertschätzung: Die Betroffenen lernen, sich selbst wertzuschätzen und sich selbst zu akzeptieren. 
  11. Lebensplanung: Die Betroffenen entwickeln eine neue Lebensplanung, die ihren Bedürfnissen entspricht. 
  12. Reintegration: Die Betroffenen planen ihre Rückkehr in den Beruf oder in den Alltag. 

Langfristige Effekte der Burnout Prävention

Die langfristigen Effekte der Burnout-Prävention können sich auf verschiedene Ebenen manifestieren, sowohl für Einzelpersonen als auch für Organisationen. 

Für Einzelpersonen

  • Verbesserte psychische Gesundheit 
  • Erhöhte Lebenszufriedenheit 
  • Verbesserte Arbeitsleistung 
  • Bessere Beziehungen 

Für Organisationen

  • Erhöhte Mitarbeiterbindung 
  • Verbessertes Betriebsklima 
  • Höhere Produktivität und Leistung 
  • Reduzierte Kosten 

Insgesamt verdeutlichen die langfristigen Effekte der Burnout Prävention die Bedeutung dieser Maßnahmen sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene. Indem gemeinsam daran gearbeitet wird, Burnout vorzubeugen und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern, können positive Veränderungen entstehen, die weit über das einzelne Individuum hinausreichen. 

Sarah Marie Menze

Sarah Marie Menze ist unsere Expertin für Themen rund um psychologische Beratung, Gesundheit und Coaching. Mit Ihren akademischen Abschlüssen in Gesundheits- und Sozialökonomie sowie Betriebswirtschaft, betreut sie das Clockodo-Info-Portal. 

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