Wer arbeitet wie lange?
Anzahl der Arbeitsstunden
Die Wochenarbeitszeit in Deutschland ist im Durchschnitt auf 34,8 Stunden (2019) gesunken, schreibt das Statistische Bundesamt. Die Arbeitszeiten sind rückläufig, waren es 1991 noch 38,4 Stunden. Gleichzeitig aber stieg der Anteil der Erwerbstätigkeiten in Teilzeit von 14 auf 29 Prozent. Einzeln betrachtet arbeiten Vollzeitkräfte im Schnitt 41 Stunden und Teilzeitkräfte 19,5 Stunden.
Laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes arbeiten 2019 insgesamt 9,7 Prozent der Erwerbstätigen mehr als 48 Stunden pro Woche. Darunter sind doppelt so viele Männer wie Frauen. Auffällig ist, dass besonders ältere Menschen länger arbeiten: Zwischen 15 und 24 Jahren sind es 1,5 Prozent, zwischen 55 und 64 Jahren 12,8. Nicht überraschend ist, dass die Berufsgruppe der Selbstständigen am häufigsten mehr als 48 Stunden arbeitet (46,3 Prozent der Selbstständigen). Besonders Selbstständige mit Beschäftigten arbeiten viel: 57 Prozent von ihnen mehr als 48 Stunden pro Woche.
„Überlang“ nennt das Statistische Bundesamt die Arbeitszeit über 48 Stunden und richtet sich dabei nach internationalen Konventionen. Das Amt schreibt: „Zu lange Arbeitszeiten können belastend sein, da nicht genügend Zeit für das Privatleben zur Verfügung steht.“ Für eine gute Arbeitsatmosphäre ist es notwendig, dass die Arbeitnehmer zufrieden sind. Geregelte Arbeitszeiten tragen dazu bei, wohingegen Überstunden die Gesundheit beeinträchtigen und Stress am Arbeitsplatz fördern.
Da Arbeitgeber auch innerhalb einer Branche unterschiedliche Vorstellungen haben, variieren die Arbeitszeiten. Das Statistische Bundesamt schreibt, dass Leitungs- und Führungspositionen häufig Mehrarbeit leisten (30,3 Prozent in Vollzeit) sowie Fachkräfte in der Landwirtschaft (32,7 Prozent) und Menschen mit akademischen Berufen (14,4 Prozent). Eher selten fallen Überstunden statistisch bei Hilfsarbeitskräften (2,1 Prozent), Bürokräften (3,2 Prozent) und bei Handwerkern (4,8 Prozent) an.